In der Schweiz können Fussballfans mit dem «Bus von Knysna» nichts anfangen. Ganz anders in Frankreich. Der Car ist das Synonym für die schweren atmosphärischen Störungen innerhalb der französischen Nationalmannschaft an der WM 2010.
Im südafrikanischen Knysna weigerten sich die Spieler damals, fürs Training aus dem Bus auszusteigen. So protestierten sie gegen den Rauswurf ihres Teamkollegen Nicolas Anelka. Die WM war ein einziges Desaster: Ohne einen Sieg musste die «Equipe Tricolore» schon nach den Gruppenspielen heimreisen.
«Der Bus von Knysna, dieses starke Symbol, ist ein Klotz am Bein der Nationalmannschaft», erklärt Guillaume de Monplanet, der Direktor von Adidas Frankreich, dem damaligen Ausrüster. «Deshalb haben wir beschlossen, dass wir den Bus vor der WM in Brasilien vernichten.»
Vollzogen wurde die Zerstörung des Cars gestern Abend in La Courneuve, einem Vorort von Paris, unweit des Stade de France. Wie für ein Symbol üblich handelte es sich nicht um den tatsächlich im Einsatz gestandenen Bus, sondern um ein ausrangiertes, aber entsprechend bemaltes Modell.
Frankreich ist in Brasilien ein Vorrunden-Gegner der Schweiz. Heute Abend testen «Les Bleus» ihre WM-Form in einem Heimspiel gegen Norwegen.