In der Türkei haben wachsende Spannungen zwischen Türken und syrischen Flüchtlingen erstmals die Millionenmetropole Istanbul erreicht.
Im Stadtviertel Ikitelli im europäischen Teil von Istanbul zogen in der Nacht zum Montag mehrere hundert türkische Bewohner mit Knüppeln, Messern und Macheten durch die Strassen und griffen Geschäfte und Autos von Syrern an, wie die Nachrichtenagentur DHA meldete.
Auslöser waren Gerüchte, wonach ein türkisches Mädchen von Syrern sexuell bedrängt worden sein soll. Die Polizei trieb die Menge mit Tränengas und Wasserwerfern auseinander.
Derzeit halten sich rund 1,2 Millionen syrische Flüchtlinge in der Türkei auf. Insbesondere in der Grenzregion zu Syrien gibt es seit Monaten Spannungen zwischen Türken und Syrern.
Türken machen die Syrer für Bettelei, Kleinkriminalität sowie für steigende Wohnungsmieten und fallende Löhne verantwortlich. In den Städten Gaziantep, Kahramanmaras und Iskenderun gab es in den vergangenen Wochen teils gewaltsame anti-syrische Demonstrationen. (rar/sda/afp)