Vertreter der Aufständischen im Irak haben an einem Treffen in Jordanien ihre Absicht bekräftigt, weiter zu kämpfen. Ziel sei es, die Regierung von Ministerpräsident Nuri al-Maliki zu stürzen. Man befinde sich im Heiligen Krieg, um die Überbleibsel der US-Besatzung zu beseitigen und die Rechte des irakischen Volkes wiederherzustellen, sagte der salafistische Geistliche und Politiker Abd al-Naser al-Dschanabi am Mittwoch nach einem Treffen von Repräsentanten der Sunniten in der jordanischen Hauptstadt Amman.
An der Konferenz beteiligten sich Hunderte Stammesvertreter, Abgesandte islamistischer Gruppen, Ex-Armeeoffiziere und frühere Funktionäre der Baath-Partei, die unter Machthaber Saddam Hussein das Land dominierte. Die meisten sunnitischen Vertreter erklärten, ihnen bleibe andere keine Wahl, als gegen die Truppen von Ministerpräsident al-Maliki zu kämpfen. Dieser setzt verstärkt auf schiitische Milizen, die nach Darstellung seiner Gegenspieler vom Iran finanziert und bewaffnet werden.
Der sunnitische Geistliche Abdul Malik al-Saadi sagte, bei der Offensive gegen die Regierung bildeten Stämme das Rückgrat. Die extremistische Gruppe Islamischer Staat (IS) sei dagegen nur ein Teil der Bewegung. Die Aufständischen haben grosse Teile des Nord- und Westiraks erobert.
Sie sehen sich durch die Regierung ausgegrenzt. In der Maliki nahestehenden Presse wurde das Treffen in Amman kritisiert: Einige der teilnehmenden Politiker stünden unter Terrorverdacht, hiess es. Auch im Westen gibt es wegen der Erfolge der radikalen Islamisten Sorgen. Die USA haben Militärberater in das Land geschickt, um die Streitkräfte zu unterstützen. (sda/reu)