Nach einem zweieinhalbstündigen Gespräch zwischen der deutschen Kanzlerin Angela Merkel und dem russischen Präsidenten Wladimir Putin bestehen weiter Differenzen bei der Bewertung der Ukraine-Krise. Das sagte Putins Sprecher Dmitri Peskow in der Nacht zum Freitag.
Nach Angaben der Nachrichtenagentur Itar-Tass gebe es erhebliche Meinungsverschiedenheiten über den Ursprung der innenpolitischen Krise in der Ukraine und die Ursachen für die augenblicklichen Ereignisse. Merkel und Putin hätten am Rande des ASEM-Gipfels in Mailand über die Kontrolle der Waffenruhe in der Ostukraine und die Gasversorgung gesprochen.
Mit dem Treffen wollten die beiden eine Spitzenrunde aus EU-Politikern mit Putin und dem ukrainischen Präsidenten Petro Poroschenko am Morgen vorbereiten.
Zu Beginn des Treffens in Mailand hatte Merkel beklagt, dass es bei der Umsetzung eines Friedensplans für die Ukraine immer noch sehr grosse Defizite gebe. Es sei vor allem Aufgabe Russlands, das Abkommen einzuhalten. Immer wieder wird die vereinbarte Waffenruhe in dem Krisengebiet gebrochen.
Putin drohte Europa mit einer Drosselung der Gaslieferung, falls die derzeit von der Versorgung abgeschnittene Ukraine Transit-Pipelines anzapfen sollte. Russland und die Ukraine streiten sich seit Monaten über die Begleichung von Milliardenschulden durch die Ukraine und über den Preis für Erdgaslieferungen. (sda/dpa)