Ukraine

Rechte greifen Beamte vor Parlament in Kiew mit Handgranate an ++ ein Toter und 100 Verwundete 

Rechte Gruppen kämpfen erbittert gegen die Verfassungsreform, die den Aufständischen-Gebieten im Osten des Landes mehr Autonomie zubilligen soll.
Rechte Gruppen kämpfen erbittert gegen die Verfassungsreform, die den Aufständischen-Gebieten im Osten des Landes mehr Autonomie zubilligen soll.Bild: VALENTYN OGIRENKO/REUTERS

Rechte greifen Beamte vor Parlament in Kiew mit Handgranate an ++ ein Toter und 100 Verwundete 

31.08.2015, 13:3731.08.2015, 17:59
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Bei einer Explosion und Krawallen vor dem ukrainischen Parlament sind rund 100 Menschen verletzt worden. Unter den Betroffenen seien viele Angehörige der ukrainischen Nationalgarde, teilten die Behörden in Kiew am Montag mit. Je nach Quelle sollen sich vier bis zehn Beamte in kritischem Zustand befinden. Meldungen, wonach ein Nationalgardist bei der Explosion getötet wurde, wurden von offizieller Seite bislang noch nicht bestätigt.

Bei Protesten vor der Obersten Rada gegen eine Verfassungsreform habe ein Mann eine Handgranate gezündet, wie der Abgeordnete Anton Geraschtschenko sagte. Man habe den mutmasslichen Täter bereits dingfest gemacht, teilt die Kiewer Polizei mit. Innenminister Awakow teilte mit, man habe 30 Teilnehmer der Proteste festgenommen.

Achtung: Die folgenden Sequenzen zeigen offenbar den Moment der Explosion

Gegen erbitterten Widerstand rechter Parteien billigte das Parlament in Kiew eine Reform für mehr Autonomie für die Rebellengebiete im Osten des Landes. Eine klare Mehrheit der Abgeordneten stimmte am Montag in erster Lesung für die Verfassungsreform.

Präsident Petro Poroschenko hatte am Wochenende versucht, Gegner der Autonomiegesetze umzustimmen, um den Friedensprozess zu retten. Er will sich als Reaktion auf die Gewalt-Eskalation später in einer TV-Ansprache an das Volk richten.

Nicht nur rechte und nationalistische Kräfte sehen die Verfassungsreform aber als Kniefall vor Russlands Präsident Wladimir Putin. So hatten Abgeordnete des Koalitionspartners der radikalen Partei am Montagmorgen zunächst die Tribüne mit dem Rednerpult blockiert. (tat/sda)

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