Der US-Soldat Bowe Bergdahl hat in seiner fast fünfjährigen Geiselhaft bei den Taliban eine Vorliebe für afghanischen Grünen Tee entwickelt und mit seinen Entführern Badminton gespielt. Das sagte ein Kommandant des mit den radikalislamischen Taliban verbündeten Haqqani-Netzwerkes am Sonntag der Nachrichtenagentur AFP am Telefon.
Bergdahl war demnach nach seiner Entführung im Juni 2009 zunächst in Ostafghanistan und schliesslich vom Haqqani-Netzwerk im pakistanischen Stammesgebiet Nord-Waziristan versteckt worden.
«Er mochte Kawa», den afghanischen grünen Tee, sagte der Kommandant. «Er hat den ganzen Tag viel Kawa getrunken, den er sich meist selbst zubereitet hat.»
Bergdahl habe auch viel Badminton gespielt und oft beim Kochen geholfen, berichtete der Kommandant. Der US-Soldat habe Badminton «geliebt» und «vielen Kämpfern das Spiel beigebracht». Beim Essen habe Bergdahl Gemüse bevorzugt «und nur ein- oder zweimal die Woche um Fleisch gebeten».
Die Landessprachen Paschtu und Dari spricht der heute 28-Jährige den Angaben zufolge mittlerweile fliessend. Obwohl seine Bewacher versuchten, ihn über den Islam aufzuklären und ihm auch entsprechende Bücher besorgten, hielt Bergdahl lieber an christlichen Traditionen fest, wie der Haqqani-Anführer berichtete.
Wenn Feste wie Ostern oder Weihnachten anstanden, habe der Soldat aus dem US-Bundesstaat Idaho seinen Bewachern schon Wochen vorher davon erzählt. Er habe dann auch «mit ihnen zusammen gefeiert». (sda/afp)