Der Exmoor Zoo in England hat kürzlich eine stattliche neue Bewohnerin bekommen: die Vogel-Dame Abou. Das 14-jährige Schuhschnabel-Weibchen ist eines von weltweit elf Tieren dieser Art, das in Gefangenschaft lebt. Und auch in freier Wildbahn sind die Vögel mit dem skurrilen, namengebenden Schnabel selten geworden.
Schätzungen zufolge leben nur noch zwischen 3000 und 6000 Exemplare auf der ganzen Welt – sie sind akut vom Aussterben bedroht. Aus diesem Grund ist Abou jetzt auch nach England gebracht worden. Sie soll dort im Rahmen eines Zuchtprogramms zur Rettung ihrer Art beitragen. Zuerst einmal muss sie jetzt aber auf einen geeigneten Partner warten.
Schuhschnäbel leben monogam. Das heisst, dass sie in ihrem bis zu 35 Jahre langen Leben nur einen einzigen Partner haben. Mit diesem Partner zeugen sie dann auch nur einmal jährlich Nachwuchs – brüten zwischen einem und drei Eiern aus. Meist überlebt aber nur ein Küken. So gestaltet sich die Zucht von Schuhschnäbeln als sehr zeitaufwändig.
Abou kam seinerzeit auch im Zuchtprogramm zur Welt – im Pairi Daiza Zoo in Belgien. Jetzt ist sie selbst bereit, ihren Beitrag zum Erhalt ihrer Art zu leisten. Die Pfleger im Exmoor Zoo berichten, der Vogel begrüsse sie jeweils mit einem Paarungsritual. Sie verbeuge sich und spreize ihre Flügel. Für den Moment muss sie sich aber noch gedulden, bis das Zuchtprogramm ein passendes Männchen hervorbringt. So lange muss die Vogel-Dame also noch alleine im Exmoor Zoo ausharren – ganz zur Freude der Besucherinnen und Besucher, welche «die Schuhschnäbelin» schnell zu ihrem neuen Liebling erkoren haben. (lzo)
Was ist mit „nur einmal“ gemeint?
Nur einmal im Jahr?
Nur einmal im Leben?
Dann ist ihr aussterben unausweichlich. Wenn nur ein Küken überlebt.