«Ich sehe es nicht ein, für einen Betreuungsplatz arbeiten zu gehen», so die deutsche Mutter-Influencerin auf TikTok. Vor circa zwei Jahren ist die 34-jährige Vanessa Lisa-Marie mit ihrem Partner in die Schweiz ausgewandert.
Als sie schwanger wurde, hat sie sich mit der Kinderbetreuung in der Schweiz auseinandergesetzt. Sie findet es «eine fu**ing Frechheit», dass sie 2500 Franken im Monat für einen Betreuungsplatz bezahlen muss. In Rheinland-Pfalz, ihrem Heimatort, seien die Kitas gratis, bis auf das Mittagessen. Aus diesem Grund hat sich ihre Familie dazu entschieden, wieder zurück nach Deutschland zu gehen.
Ihr Video hat knapp eine Million Menschen erreicht:
Kinderbetreuung in der Schweiz ist Privatsache – und geht zudem ganz schön ins Geld. Ein Kitaplatz kostet bei uns pro Tag und Kind im Schnitt rund 130 Franken. Von allen europäischen OECD-Ländern liegt die Schweiz bei den Kosten für externe Kinderbetreuung damit an der Spitze. Rechnet man mit einem Durchschnittseinkommen, gehen bei Vollzeit arbeitenden Paaren mit einem Kind über ein Viertel des Haushaltseinkommens für die Fremdbetreuung drauf.
Zum Vergleich: In Deutschland ist es ein Prozent. Allerdings variieren die Kosten dort je nach Bundesland und teils auch nach Einkommen stark. In Schweden wird für die Kinderbetreuung vier Prozent des Haushaltseinkommens fällig, in Norwegen sechs Prozent.
Ein Grund für den unrühmlichen Schweizer Spitzenplatz ist, dass 90 Prozent der Kindertagesstätten hierzulande privat betrieben werden.
(aya)