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Inhaftierter Privatdetektiv gab Dokumente an RTS-Journalist weiter

Für den Walliser Weinhändler Giroud wird es eng.
Für den Walliser Weinhändler Giroud wird es eng.Bild: KEYSTONE
Affäre Giroud

Inhaftierter Privatdetektiv gab Dokumente an RTS-Journalist weiter

18.06.2014, 12:2718.06.2014, 14:49
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Nach der überraschenden Verhaftung des Walliser Weinhändlers und drei weiteren Personen am vergangenen Mittwoch kommt es in der Affäre Giroud zu neuen Enthüllungen. Der von Dominique Giroud beauftragte Privatdetektiv gab vertrauliche Dokumente an einen RTS-Journalisten weiter.

Dominique Giroud.
Dominique Giroud.Bild: KEYSTONE

Der Privatdetektiv habe ein doppeltes Spiel gespielt, um Dominique Giroud zu helfen und nicht um ihn zu schädigen, sagte seine Anwältin Saskia Ditisheim. Sie bestätigte damit einen Bericht der Westschweizer Zeitung «Le Temps».

Mit den weitergegebenen Dokumenten hoffte der Privatdetektiv seinerseits, Informationen zu erhalten, um den Maulwurf bei Giroud ausfindig zu machen, wie Ditisheim festhielt. Sie machte keine weiteren Angaben zur laufenden Untersuchung.

Affäre Giroud
Vor einer Woche liess die Genfer Staatsanwalt Dominique Giroud und drei weitere Personen verhaften. Sie werden verdächtigt, Hacker-Angriffe auf Computer von mindestens zwei Journalisten der «Le Temps» und des Westschweizer Radio und Fernsehen «RTS» ausgeführt zu haben. Neben dem bekannten Weinhändler handelt es sich um einen professionellen Hacker, einen Privatdetektiv und einen Angestellten des Nachrichtendienstes des Bundes (NDB). Der NDB-Mitarbeiter wurde inzwischen freigestellt.

Die Genfer Justiz ordnete für die vier Männer Untersuchungshaft an, weil sie angesichts der Vorwürfe ein Risiko für geheime Absprachen sah. Die Versionen der Inhaftierten zur Affäre sollen weit auseinandergehen.

Am Donnerstag werden sie von der Staatsanwaltschaft erstmals in einer Konfrontationseinvernahme befragt. Die Affäre Giroud sorgt in der Westschweiz seit Monaten für Aufsehen. Gegen den Weinhändler laufen Steuerverfahren. Die Waadtländer Staatsanwaltschaft ermittelt zudem wegen Betrugs, Warenfälschung und Urkundenfälschung. (pma/sda)

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