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Rache für Huawei? Kanadier Michael Spavor zu elf Jahren Haft verurteilt

Chinas Rache für Huawei? Kanadier Michael Spavor zu elf Jahren Haft verurteilt

11.08.2021, 08:43
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FILE - In this file image made from a March 2, 2017, video, Michael Spavor, director of Paektu Cultural Exchange, talks during a Skype interview in Yanji, China. The Canadian entrepreneur who was char ...
Michael SpavorBild: keystone

Vor dem Hintergrund diplomatischer Spannungen ist in China ein kanadischer Geschäftsmann zu elf Jahren Haft verurteilt worden. Ein Gericht in der nordostchinesischen Stadt Dandong sprach Michael Spavor am Mittwoch der Spionage und Beschaffung von Staatsgeheimnissen schuldig.

Spavor wurde im Dezember 2018 genau wie sein Landsmann Michael Kovrig in China in Gewahrsam genommen, kurz nachdem in Kanada die Finanzchefin des chinesischen Telekom-Riesen Huawei, Meng Wanzhou, festgenommen worden war. Peking wird deshalb «Geiseldiplomatie» vorgeworfen.

Der Tochter des Huawei-Gründers Ren Zhengfei wird in den USA Bankbetrug im Zusammenhang mit Verstössen gegen Sanktionen gegen den Iran vorgeworfen. In Kanada befindet sich ein Verfahren in der Endphase, in dem über die Auslieferung der Geschäftsfrau an die USA entschieden wird.

Meng Wanzhou, chief financial officer of Huawei, leaves the B.C. Supreme Court during a break in her extradition hearing, Tuesday, Aug. 10, 2021, in Vancouver, British Columbia. (Darryl Dyck/The Canad ...
Meng Wanzhou vor Gericht in Vancouver.Bild: keystone

Auch der ehemalige Diplomat Kovrig muss sich in China wegen Spionagevorwürfen vor Gericht verantworten. Gegen ihn wurde jedoch noch kein Urteil verhängt. Seit der Festnahme von Meng Wanzhou sind die Beziehungen zwischen Peking und Ottawa angespannt. In der Folge wurden in China mindestens drei kanadische Drogenschmuggler zum Tode verurteilt.

Erst am Dienstag hatte ein Berufungsgericht das Todesurteil gegen den kanadischen Drogenschmuggler Robert Lloyd Schellenberg bestätigt. Zunächst hatte Schellenberg eine langjährige Haftstrafe erhalten. Kurz nach der Festnahme von Meng Wanzhou war das Urteil jedoch in eine Todesstrafe abgeändert worden. China hat Zusammenhänge zwischen den Verfahren gegen die Kanadier und der Festnahme von Meng Wanzhou zurückgewiesen. (aeg/sda/dpa)

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18 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Firefly
11.08.2021 10:35registriert April 2016
Na dann verhaftet mal all die chinesisichen Wirtschaftsspione im Westen. Da gibts sicher einges zu tun.
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ELMatador
11.08.2021 10:53registriert Februar 2020
Es ist an der Zeit, jegliche Beziehung zum Land der Mitte abzubrechen. Jedes Land, das mit China handelt, wird über s'Ohr gehauen. China versucht sich bei allen unersetzbar zu machen und missbraucht jeden und jede, egal ob es um den Sitz der Afrikanischen Union geht, Taiwan, das Südchinesische Meer oder die Fischereiflotten vor allen Küsten, es ist an der Zeit, China zu zeigen, dass nur ein Miteinander funktioniert! Und dies geht nur, wenn sich alle an die Spielregeln halten. Solange jemand nicht mitspielen wird, muss dieser halt aussen vor bleiben.
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K1aerer
11.08.2021 09:10registriert Mai 2019
Na da wird man sicher eher chinesische Wirtschaftsspione in Kanada finden als umgekehrt, die würde ich mal verhaften lassen.
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