Wirtschaft
International

Frankreich ermittelt gegen Binance wegen Geldwäscheverdachts

Frankreich ermittelt gegen Binance wegen Geldwäscheverdachts

28.01.2025, 17:0028.01.2025, 17:00
Mehr «Wirtschaft»

Frankreichs Staatsanwaltschaft knöpft sich die Kryptowährungsbörse Binance vor. Die Plattform soll ohne Genehmigung agiert sowie schwere Geldwäsche und andere Verbrechen begünstigt haben.

Die Ermittlungen beträfen den Zeitraum von 2019 bis 2024 sowie Taten in Frankreich und anderen EU-Ländern, teilte die Staatsanwaltschaft am Dienstag in Paris mit. Die Ermittlungen folgten auf Beschwerden von Nutzern die angaben, Geld verloren zu haben, nachdem sie über die Plattform investiert hatten, weil ihnen angeblich falsche Informationen gegeben wurden.

Die Plattform sei zum damaligen Zeitpunkt bei der französischen Finanzmarktaufsicht (AMF) weder registriert noch zugelassen gewesen, hiess es von der Staatsanwaltschaft. Binance ist eine Handelsplattform für Digitalwährungen wie Bitcoin. Gemessen am Handelsvolumen ist es der grösste Marktplatz dieser Art.

Kryptowährungen sind verschlüsseltes, digitales Geld, das unabhängig von Geldinstituten, Zentralbanken und Staaten geschaffen wurde. Überweisungen von Kryptowährungen werden in einer offen einsehbaren Datenbank, der sogenannten Blockchain, gespeichert. Wer in solche Währungen investiert, muss sich auf Kursschwankungen einstellen.

Hat Kryptobörse Geldwäsche begünstigt?

Nach den Ermittlungen sei Binance seinen Sorgfaltspflichten im Kampf gegen Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung nicht nachgekommen und habe möglicherweise Straftaten wie Drogenhandel und Steuerhinterziehung begünstigt, teilte die Staatsanwaltschaft mit.

Binance habe auch über Influencer und Werbekampagnen in sozialen Netzwerken für sich geworben, ohne bei der Finanzmarktaufsicht registriert gewesen zu sein. Untersucht würde nun das Ausmass möglicher Vorfälle und die Rolle, die Führungskräfte dabei gespielt haben.

In den USA war Binance-Gründer Changpeng Zhao im Mai vergangenen Jahres wegen der Umgehung von Geldwäsche- und Sanktionsgesetzen zu vier Monaten Haft verurteilt worden. Die Betreiber der Kryptobörse hätten trotz Millionen von Kunden in den USA nicht die vorgeschriebenen Kontrollen aufgesetzt und damit fragwürdige Geldflüsse möglich gemacht. (hkl/sda/awp/dpa)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
1 Kommentar
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
1
Amazon enttäuscht die Wall Street – Aktie fällt
Erwartungen mit Quartalszahlen übertroffen, die Aktie fällt trotzdem: Die Wall Street hat von Amazon noch mehr erwartet.
Der weltgrösste Online-Händler enttäuschte die Börsianerinnen und Börsianer mit dem Wachstum seiner Cloud-Sparte AWS und einem verhaltenen Gewinnausblick. Für den Aktienkurs ging es im nachbörslichen Handel um mehr als sechs Prozent abwärts.
Zur Story