Der griechische Regierungschef Alexis Tsipras hat Berichte dementiert, wonach seinem Land noch in diesem Monat die Zahlungsunfähigkeit droht. «Es gibt absolut kein Liquiditätsproblem», sagte Tsipras am Sonntag in Athen nach einem Treffen mit seinem Finanzminister Gianis Varoufakis. Dieser hatte zuvor bereits dem Fernsehsender Alpha TV versichert: «Es gibt kein Problem, die Gelder für Löhne und Renten bereitzustellen.»
Die beiden Politiker reagierten offensichtlich auf Berichte, dass Athen schon Ende des Monats die Pleite drohe. Diese Befürchtung habe Tsipras am Freitag gegenüber EU-Parlamentspräsident Martin Schulz geäussert, berichtete die «Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung» («FAS»).
«Tsipras braucht dringend Geld. Dafür muss er die Eurogruppe und die Europäische Zentralbank von seinem Reformwillen überzeugen, und zwar schon nächste Woche», wurde Schulz von der «FAS» zitiert.
Der Zeitung zufolge muss Athen kommende Woche Kredite von fast einer Milliarde Euro an den Internationalen Währungsfonds (IWF) zurückzahlen sowie für 1,6 Milliarden Euro eine auslaufende Staatsanleihe ersetzen.
Um flüssig zu bleiben, bis die Eurogruppe weitere Hilfe freimacht, will Tsipras neue Schulden bei der EZB aufnehmen. Dem Bericht zufolge fordert er von der Zentralbank, den Rahmen für kurzfristige Anleihen (T-Bills) um zwei bis drei Milliarden Euro zu erhöhen. Das hat die Bank mangels verbindlicher Sparzusagen aus Athen bislang abgelehnt. (dhr/sda/afp)