Ein Generalstreik hat in Italien weite Teile des öffentlichen Lebens lahmgelegt. Betroffen waren unter anderem Flughäfen und Bahnhöfe, der Nahverkehr sowie das Verwaltungs- und Gesundheitswesen. Mehr als 50 Kundgebungen waren im ganzen Land geplant.
In Mailand gerieten Polizei und Protestierende aneinander. Staatspräsident Giorgio Napolitano sprach von «grossen Spannungen» zwischen der Regierung und den Gewerkschaften, die «nicht gut für das Land» seien.
Der Streik hat auch auf die Schweiz Auswirkungen: Insgesamt zehn Flüge vom und zum Flughafen Zürich fallen aus, wie Michael Stief vom Flughafen Zürich auf Anfrage sagte. Betroffen seien Swiss-Flüge mit Abflugs- und Bestimmungsort Mailand, Rom, Venedig und Florenz.
Der Flughafen Basel-Mühlhausen ist nicht vom Streik betroffen, ebenso wenig die Fernverkehrszüge. Im Regionalverkehr zwischen Chiasso und Luino könne es allerdings Einschränkungen geben, sagte SBB-Sprecherin Franziska Frey.
Zu der Arbeitsniederlegung aus Protest gegen die Wirtschafts- und Sozialpolitik der Regierung hatten zwei grosse Gewerkschaftsverbände und mehrere linke Organisationen aufgerufen.
Unter dem Motto «So geht es nicht» wollten sie ein Zeichen setzen gegen die Kürzungspolitik des Ministerpräsidenten Matteo Renzi von der linksbürgerlichen Demokratischen Partei (DP).
Die Arbeitslosigkeit in Italien verharrt auf Rekordniveau, die Jugendarbeitslosigkeit liegt bei mehr als 40 Prozent. Zudem drängt die Europäische Union das Land, das Haushaltsdefizit zu verkleinern. Renzi versicherte am Donnerstag, er werde sich von den Gewerkschaften nicht vom Reformkurs abbringen lassen. (wst/sda/apa)