2020 hat unser Leben ordentlich auf den Kopf gestellt. Doch jetzt ist bald das neue Jahr da – ein bisschen wie ein unbeschriebenes Blatt, auf das man neue Hoffnungen, Ziele und Wünsche projizieren kann.
Egal ob du grosse Pläne hast, oder 2021 auf dich zukommen lässt, es hat Einfluss auf dein Geld. Mit einem einfachen Geldputz schon im Januar bringst du deine Finanzen auf Kurs, sparst Zeit und bist bestens aufgestellt.
Vielleicht hat dieses Jahr neue unerwartete Herausforderungen oder Chancen gebracht? Deine Kasse hat noch Nachwehen vom Dezember? Oder du möchtest im 2021 mit neuen Ideen durchstarten? Was auch immer deine Ziele sind, mit Geld ist es ähnlich wie mit den anderen Vorsätzen: Es braucht ein bisschen Disziplin, aber vor allem auch einen guten Start und Plan, damit es nicht beim Vorsatz bleibt.
Um durch den Finanzkram zu gehen, braucht es etwas Zeit. Damit es nicht beim Vorsatz bleibt, reserviere ein Zeitfenster von 2–4 Stunden, am besten schon Anfang Januar. Dann müssen sich viele von uns eh mit den Steuern befassen und es geht in einem. Einplanen, im Kalender notieren, umsetzen.
Wo ist dein Geld im 2020 hin? Egal ob du ein Budget hast oder nicht, schau mal, was dein Geld letztes Jahr so gemacht hat. Wofür hast du am meisten ausgegeben? Was hat dir Freude gemacht? Gibt es Ausgaben, die du dieses Jahr nicht mehr brauchst? Irgendwelche Fristen verpasst? Gibt es Sparpotenziale? Notiere alles, was du im 2021 anders machen möchtest. Dabei geht es nicht um «richtig» oder «falsch», sondern vor allem darum, ein Gefühl dafür zu bekommen, was mit deinem Geld passiert.
Mit den digitalen Möglichkeiten steigt auch die Anzahl Tools und wo wir überall unser Geld haben. Schaff Ordnung und eine Übersicht. Leider haben wir in der Schweiz noch keine wirklichen Open-Banking-Standards, die es wirklich erlauben würden, ein einziges Tool dafür zu nutzen, mit dem man mehrere Bankkonten und Plattformen verlinken kann (wenn jemand eines kennt, dankbar für den Tipp). Somit bleiben Spreadsheets, Notizzettel und die Steuererklärung vom letzten Jahr. Egal was du nutzt, eine klare Übersicht, wo du überall dein Geld parkiert hast, hilft der Übersicht und auch bei der Erstellung der diesjährigen Steuererklärung.
War deine Anlage gut oder hat es noch Raum nach oben? Vergleich sie mit einem Index, z. B. dem MSCI World, dem SMI oder einem anderen Index, der deiner Anlage am nächsten kommt. Wichtig ist, dass du den Vergleich mit einem ähnlichen Risikoprofil machst, wie es deine Anlage aufweist. Der MSCI World hat z. B. per 30. November 14,52% in den davorliegenden 12 Monaten gutgemacht. Was hat deine Anlage gebracht? Welche Gebühren bezahlst du? Könnte mehr drin liegen, wenn du den Anbieter wechselst? Daten gibt es z. B. bei Swissfunddata, Bloomberg, Morningstar, aber auch in der Dokumentation der verschiedenen Anbieter.
Für einen Schnelltest empfiehlt z. B. Swiss Banking Lawyers folgende Fragen:
Wenn du für 2021 planst, Geld anzulegen oder deine Säule 3a in Wertschriften zu investieren, lohnt es sich, dies so früh wie möglich im Jahr zu machen. So hat dein Geld länger Zeit zu arbeiten, als wenn du z. B. erst im Dezember 2021 einzahlst. Gestaffelt über einen Zeitraum geht selbstverständlich auch, aber Aufschieben auf das Jahresende lohnt sich nicht. Daueraufträge, Transfers und falls notwendig Anbieterwechsel, wenn möglich, durchziehen.
Wie auch immer deine Ziele für 2021 aussehen, mit einem Geld-Putz im Januar hast du Übersicht, Ordnung und bereits einen Vorsatz in die Tat umgesetzt.
Auch «Frauen & Geld» wird sich im Neuen Jahr wandeln. Vielen Dank an alle, die lesen, und für die zahlreichen Inputs und Kommentare. Wir haben für 2021 «Frauen & Geld» einem Upgrade unterzogen und starten mit neuem Titel am 7. Januar 2021. Bis dahin guten Rutsch 😉.
Was mir noch fehlt, ist die Überlegung, ob man seine Anlage den mit seinen sonstigen Werten vereinbaren kann. Was unterstütze ich, wenn ich z.B. zig tausend an Säule 3a-Gelder einer Bank in den A**** stecke? Was machen die damit? Vergeben z.B. Kredite an Frakingunternehmen in den USA? Oder möchte ich damit lieber in einen umweltfreundlichen Immobilienfond hier in der CH investieren für die fast gleichen % Rendite aber zusätzlich für eine gute Sache?