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Die Piloten der Lufthansa haben ihre Arbeit niedergelegt

Der Streik beginnt

Die Piloten der Lufthansa haben ihre Arbeit niedergelegt

02.04.2014, 03:3302.04.2014, 09:01
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Bild: EPA/DPA

Die Piloten bei der Lufthansa haben ihre Arbeit niedergelegt. Wie ein Sprecher der Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit mitteilte, begann der Streik um Mitternacht. Drei Tage lang soll der Flugbetrieb der Lufthansa bestreikt werden. Die Pilotengewerkschaft hatte dazu aufgerufen. 

Anlass des Streiks sind die von Lufthansa einseitig gekündigten Übergangsrenten, die den Piloten bislang ein vorzeitiges Ausscheiden aus dem Beruf ermöglichten. Lufthansa hat auf die umfassende Streikdrohung der rund 5400 Kapitäne und Co-Piloten reagiert und den grössten Teil ihres Flugprogramms bis inklusive Freitag abgesagt. 

Zudem wollen die Piloten am Vormittag am Frankfurter Flughafen für ihre Anliegen demonstrieren. Rund 425'000 Passagiere sind von den etwa 3800 Flugstreichungen betroffen. Ein grosser Teil davon sollte auf andere Verkehrsmittel oder Termine umgebucht werden. 

Auch bei der Lufthansa-Tochter Germanwings fallen mehr als die Hälfte der 1332 geplanten Flüge aus. Der verbleibende Rest wird von der nicht bestreikten Gesellschaft Eurowings geflogen. 

Der deutsche Verkehrsminister Alexander Dobrindt rief die Lufthansa und die Pilotengewerkschaft Cockpit zu einer schnellen Einigung auf. «Jeder Tag mit Streik schränkt die Mobilität hunderttausender Menschen ein. Das heisst, eine schnelle Lösung des Konflikts ist geboten und ist auch im Interesse der Tarifparteien,» sagte der Minister der «Bild»-Zeitung. 

«Fluggäste als Geiseln» 

Dobrindt appellierte an das Verantwortungsbewusstsein beider Seiten: «Tarifautonomie und Streikrecht sind ein hohes Gut. Das bedingt auch ein hohes Verantwortungsbewusstsein eines jeden Tarifpartners.» 

Scharfe Kritik am Streik der Lufthansapiloten äusserte der Vize-Chef der Unionsfraktion, Michael Fuchs: «Dieser Streik ist absolut unverantwortlich. Er bringt die Lufthansa in ernste Schwierigkeiten und nimmt eine halbe Million Fluggäste als Geiseln. Bei Leuten, die in einigen Fällen so viel verdienen wie die Kanzlerin, habe ich dafür wenig Verständnis!» 

Die Drehkreuz-Flughäfen München und Frankfurt bereiten sich trotz der frühen Warnungen darauf vor, dass Transitreisende ohne Schengen-Visum in den Transitbereichen stranden könnten. 

Auch die meisten Frachtflüge der ebenfalls bestreikten Lufthansa Cargo wurden abgesagt. Lufthansa bezifferte die vom Streik ausgelösten Verluste auf einen hohen zweistelligen Millionenbetrag. (rey/sda/dpa/reu) 

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