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Schweizer Preisüberwacher lobt schnelle Senkung der Preise

Gute Nachricht für Konsumenten

Schweizer Preisüberwacher lobt schnelle Senkung der Preise

25.01.2015, 11:5025.01.2015, 12:24
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«2011, beim letzten Mal als der Franken so stark war, ging es sechs bis neun Monate, bis die Preise auf breiter Front sanken», sagt der Schweizer Preisüberwacher Stefan Meierhans im Interview mit der Zeitung «SonntagsBlick». Und dies sei erst geschehen, als die Konsumenten gehörig Druck machten. Heute gehe es viel schneller.

Es gebe bereits erste Anbieter, die von sich aus 20 Prozent Rabatt gewährten. Der Handel wolle die Konsumenten nicht mehr verärgern. «Das freut mich», sagte Meierhans.

Coop lobt sich selbst und die Konkurrenz

Gemäs Coop-Einkaufschef Philipp Wyss, hat der Handel die Lehren aus 2011 gezogen. «Der Konsument versteht es nicht, wenn der Kopfsalat aus Spanien, der täglich angeliefert wird, nicht sofort günstiger wird», sagt Wyss im Interview mit der «Schweiz am Sonntag». «Auch wenn wir zum Teil langfristige Verträge haben.»

Letzte Woche hatte Coop mitgeteilt, dass die Preise von 1000 Produkten gesenkt würden. Bei mehr als der Hälfte dieser 1000 Produkte hätten die Lieferanten die Preise bereits reduziert, sagt Wyss. So bezieht Coop beispielsweise Cantadou-Frischkäse oder Citterio-Salami bereits billiger.

Internationale Markenhersteller sind in der Kritik

Die andere Hälfte der Preisanpassungen gehe vorläufig auf Kosten der eigenen Marge. Coop bezieht 75 Prozent seiner Produkte in der Schweiz. Bei den Importen kann der Detailhändler aber nur einen Drittel in Euro bezahlen. Dies, weil viele internationale Markenhersteller in der Schweiz Niederlassungen betreiben.

«Sie sagen, ein grosser Teil ihrer Wertschöpfungskette, wie die Werbekosten, würden in der Schweiz anfallen. Und dann stellen sie uns die Rechnung in Franken, obwohl ihre Produkte im Ausland produziert werden.» Coop poche daher neben günstigeren Preisen auch auf Euro-Rechnungen.

Der Einkaufstourismus scheint Coop bisher nicht stark zu schaden. Wyss spricht von «minimen Umsatzeinbussen» in grenznahen Filialen. Dennoch zeigt er sich wegen der Mindestkurs-Aufhebung besorgt: «Alles spricht nur von der Industrie und vom Tourismus. Dabei geht der Detailhandel mit seinen Hunderttausenden von Mitarbeitern vergessen. Auch hier sind Stellen bedroht», sagt er. (sda)

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