Wirtschaft
Schweiz

Israel muss Iran mehr als eine Milliarde Dollar zahlen

Israel muss dem Iran mehr als eine Milliarde Dollar zahlen – wegen einem Vertrag von 1968

11.08.2016, 16:3811.08.2016, 17:23

Nach bald 40 Jahren findet ein Rechtsstreit um Öl zwischen Israel und dem Iran vor dem Schweizer Bundesgericht einen Abschluss. Die Bundesrichter haben den Entscheid eines Schiedsgerichts bestätigt. Demnach muss Israel dem Iran über eine Milliarde Dollar zahlen.

Israel und die Nationale iranische Ölgesellschaft (NIOC) schlossen 1968 einen Vertrag für den Bau einer Ölpipeline zwischen den israelischen Städten Eilat und Ashkelon. Damit sollte das iranische Öl auf dem Weg nach Europa nicht mehr durch den Suezkanal geschifft werden müssen.

epa04521855 View of the oil spill in the Arava desert near Beer Ora in southern Israel, north of Eilat, 09 December 2014. A pipe of the Eilat-Ashkelon pipeline was cracked and spilled over a million l ...
Die Öl-Pipeline zwischen Eilat und Ashkelon.Bild: EPA/JERUSALEM POST POOL

Der Prozess dauerte mehr als 25 Jahre

Bevor der Schah des Irans 1979 gestürzt wurde und die Beziehungen zwischen den beiden Ländern eingefroren wurden, waren grosse Mengen iranischen Öls über Israel nach Europa verkauft worden. Allein 1978 wurden zwischen den Unternehmen der beiden Länder Verträge für fast 15 Millionen Tonnen Öl abgeschlossen.

Wegen offener Rechnungen eröffnete der Iran in Zürich ein Schiedsverfahren gegen Israel. Nach mehr als 25 Jahren verurteilte das Schiedsgericht ein nach israelischem Recht gegründetes Unternehmen dazu, der NIOC 1,1 Milliarden Dollar zu zahlen.

Das Bundesgericht hat den Entscheid des Schiedsgerichts bestätigt und die Beschwerde des israelischen Unternehmens abgewiesen. Das Urteil wurde im Juli publiziert; die «Neue Zürcher Zeitung» berichtete am Donnerstag darüber. (sda)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
Du hast uns was zu sagen?
Hast du einen relevanten Input oder hast du einen Fehler entdeckt? Du kannst uns dein Anliegen gerne via Formular übermitteln.
3 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
3
Trotz ETF-Anstieg – meiste Schweizer investieren weiter über klassische Fonds
Schweizer Anleger setzen immer mehr auf börsengehandelte Fonds (ETFs) statt auf klassische Anlagefonds.
Seit 2021 fliesst der Grossteil der Neugelder laut einer Studie der Hochschule Luzern (HSLU) in ETFs anstatt in Anlagefonds. Zwar sei der Anteil der ETFs mit rund 1500 Produkten erst bei 16 Prozent aller Anlagefonds. Doch seit vier Jahren fliesse der Grossteil der Neugelder nicht mehr in Anlagefonds, sondern in ETFs, wie die am Mittwoch veröffentlichte Studie zeigt.
Zur Story