Die Weltausstellung von Mailand dauert vom 1. Mai bis 31. Oktober und widmet sich dem Thema Ernährung, Nachhaltigkeit und Ressourcenverteilung. Aus den vier gefüllten Türmen des Schweizer Pavillons können die Besucherinnen und Besucher so viele Salzsäckchen, Wasserbecher, Apfelringe und Kaffeepäckchen mitnehmen, wie sie wollen.
Je weniger Produkte sich in den Türmen befinden, desto mehr senkt sich der Boden der Besucherplattformen. Damit sollen die Besucher Verantwortung für die vorhandenen Ressourcen übernehmen, erklärte Nicolas Bideau, Chef von Präsenz Schweiz, am Dienstag vor den Medien.
Wenn die Türme nach ein paar Wochen bereits leer seien, so sollen sie auch eine Weile leer bleiben, sagte Bideau. «Auch die Leere vermittelt eine Botschaft», fügte er hinzu, nämlich «dass die anderen alles bereits genommen haben». Denkbar wäre allerdings, dass die Türme nach zwei Monaten wieder aufgefüllt würden.
Der Wasserturm wird aber nicht wie ursprünglich vorgesehen mit Wasserflaschen von Nestlé gefüllt, sondern mit Wasserbechern, aus denen die Besucher lokales Trinkwasser trinken können. Das Trinkwasser können die Besucher aus im Turm eingebauten Wasserhähnen beziehen.
Präsenz Schweiz reagiert damit auf Kritik am grossen Engagement des Nahrungsmittelunternehmens Nestlé am Schweizer Expo-Auftritt. Nestlé steuert 3 Millionen Franken an das Budget von 23,1 Millionen Franken bei.
Die Arbeiten am Pavillon laufen derzeit nach Plan, sagte Andrea Arcidiacono von Präsenz Schweiz. Ende Januar sollen die Gebäude fertiggestellt sein, im Februar und März sollen die Ausstellungen gebaut werden und im April soll die Testphase starten.
Nach der Weltausstellung sollen 75 Prozent der Materialien des Pavillons wiederverwendet werden. Die Türme sollen in Schweizer Städten als «urbane Gewächshäuser» wiederbelebt werden, wie Bideau ausführte.
Die SBB wird vom 1. Mai bis 31. Oktober 2015 täglich mehrere Sonderzüge einsetzen, wie Arcidiacono mitteilte. Damit sollen für Schweizerinnen und Schweizer auch Tagesausflüge an die Expo möglich sein. Präsenz Schweiz erwartet insgesamt drei Millionen Besucher im Schweizer Pavillon und ungefähr 16'000 Besucher pro Tag. (whr/sda)