Wirtschaft
Schweiz

FDP-Frauen reichen Initiative für Individualbesteuerung ein

FDP-Frauen reichen Initiative für Individualbesteuerung ein

08.09.2022, 16:3008.09.2022, 16:30
Mehr «Wirtschaft»
Schachteln mit gesammelten Unterschriften stapeln sich vor der Bundeskanzlei, bei der Einreichung der Eidgenoessischen Volksinitiative "Fuer eine zivilstandsunabhaengige Individualbesteuerung (St ...
Eingereicht: Individualbesteuerungsinitiative.Bild: keystone

Frauen und Männer sollen unabhängig von ihrem Zivilstand besteuert werden. Das fordert eine Volksinitiative, die am Donnerstag von einem FDP-Frauen-Komitee bei der Bundeskanzlei eingereicht wurde. Arbeiten zur Einführung der Individualbesteuerung sind bereits in Gang.

Heute werden in der Schweiz verheiratete Paare und gleichgeschlechtliche Paare, welche in einer eingetragenen Partnerschaft leben, gemeinsam besteuert. Gehen beide Personen einer Erwerbstätigkeit nach, werden sie wegen der Progression stärker besteuert als Konkubinatspaare mit zwei getrennten Steuerveranlagungen.

Die Volksinitiative «Für eine zivilstandsunabhängige Individualbesteuerung (Steuergerechtigkeits-Initiative)» verlangt gemäss Initiativtext, dass künftig «natürliche Personen unabhängig von ihrem Zivilstand besteuert werden». Spätestens drei Jahre nach Annahme durch Volk und Stände müsste die so genannte Heiratsstrafe für Doppelverdiener abgeschafft sein.

Laut dem Initiativkomitee wurden insgesamt über 145'000 Unterschriften gesammelt und schliesslich am Donnerstag 112'679 gültige Unterschriften der Bundeskanzlei übergeben.

Ob das Volk dereinst über das Volksbegehren abstimmen wird, ist allerdings fraglich. Der Bundesrat arbeitet bereits an der Einführung der Individualbesteuerung. Die FDP-Frauen haben ihre Initiative dennoch eingereicht, weil der Druck aufrechterhalten werden müsse, wie sie kürzlich bekanntgaben.

Eckpfeiler sind bekannt

Für den Bundesrat stehen zwei Varianten im Vordergrund: eine Vorlage mit einer Entlastungsmassnahme für Einverdiener-Ehepaare, die von der Reform steuerlich stärker belastet werden könnten, und eine Vorlage ohne eine solche Massnahme. Entlastungsmassnahmen sind laut dem Bundesrat ebenfalls für Steuerpflichtige mit Kindern geplant.

Mit der Individualbesteuerung dürfte die Mehrheit der Personen bei der direkten Bundessteuer entlastet werden - insbesondere Ehepaare mit gleichmässiger Einkommensaufteilung sowie zahlreiche Rentner-Ehepaare. Der Bundesrat rechnet derzeit mit Mindereinnahmen von einer Milliarde Franken.

Die Individualbesteuerung soll auf allen Staatsebenen vorgesehen werden. Die Kantone werden die Reform somit auf Kantons- und Gemeindeebene umsetzen müssen, wie der Bundesrat schreibt. Im Herbst soll eine Vernehmlassungsvorlage verabschiedet werden. (aeg/sda)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
13 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Rethinking
08.09.2022 17:06registriert Oktober 2018
Was ist mit der Erbschaftssteuer?

Unverheiratete werden hier klar diskriminiert…
2016
Melden
Zum Kommentar
13
    Nintendo Switch 2 pulverisiert alle Verkaufsrekorde
    Nintendo legt mit seiner neuen Konsole Switch 2 einen Traumstart hin.

    Der japanische Konsolenhersteller Nintendo reitet auf einer Erfolgswelle. Die neue Hybridkonsole Switch 2, die am 5. Juni 2025 weltweit in die Läden kam, verkauft sich schneller als alle bisherigen Spielkonsolen. Laut Nintendo wurden in den ersten vier Tagen mehr als 3,5 Millionen Switch 2 verkauft. Noch nie zuvor hatte sich eine neue Nintendo-Konsole in den ersten Tagen schneller verkauft. Zum Vergleich: Die Switch 1 ging in ihrer ersten Woche etwa 1,4 Millionen Mal über die Ladentheke.

    Die Switch 2 schlug auch den bisherigen Rekord der Playstation 5. Die Konsole von Sony wurde in den ersten vier Wochen 3,4 Millionen Mal verkauft. Nintendo übertraf nun diese Zahl in nur vier Tagen. Allerdings hatte die PS5 zum Start mit Lieferengpässen zu kämpfen, was bei der Switch 2 nicht der Fall ist.

    Zur Story