Kalk und Urinstein in der Toilette loszuwerden, ist mühsam. Selbst spezielle WC-Reiniger schaffen es nicht immer, alle Ablagerungen zu entfernen. Zudem sind sie teuer und belasten die Gesundheit sowie die Umwelt. Wie können Sie hartnäckigen Urinstein und Kalk verhindern? Und wie wird die Toilette ohne Schrubben blitzblank?
Zum Reinigen der Toilette brauchen Sie nicht viel: Wichtig ist, dass Sie alles von Anfang an regelmässig und gründlich putzen. Dadurch sind keine scharfen Mittel mehr nötig. Dann reichen künftig ein Allzweckreiniger und zur Not flüssige Scheuermilch, eine Bürste, ein Lappen für die glatten Flächen sowie ein Putzschwamm mit einer rauen Schicht für die Unterseite des Sitzes aus. Für den Fall, dass sich bei längerer Abwesenheit Kalkränder gebildet haben, können Sie dann auf Zitronensäure zurückgreifen. Diese wird auf die entsprechenden Stellen gegeben, wirkt für mehrere Minuten ein und kann so leicht mit einem Putzschwamm oder der Bürste entfernt werden.
Bei älteren WCs, in denen sich bereits Ablagerungen festgesetzt haben, kommt man allerdings um eine Grundreinigung nicht herum. Chemische Mittel wie Urinsteinlöser sind sehr aggressiv und auch nicht immer wirksam. Wenn Sie die Reinigung hiermit dennoch versuchen wollen, sollten Sie bei der Verwendung zwingend Gummihandschuhe tragen. Vor Spritzern ins Auge schützt eine Brille. Die Chemikalien müssen ausreichend lange einwirken, eine Bürste löst dann die Ablagerungen. Teilweise ist es auch nötig, dass Sie die aggressiven Mittel mehrfach anwenden und einwirken lassen, ehe sich alle hartnäckigen Ablagerungen gelöst haben.
Ergänzende Flüssigreiniger oder WC-Steine zum Aufhängen im Becken hingegen sind wirkungslos. Sie belasten Ihr Portemonnaie sowie die Kläranlagen und somit die Umwelt. Auch Stiftung Warentest rät von Zwei-Phasen-Wirkstoffen und Chlor-Kraftkugeln ab. Sie ersetzen nicht die Reinigung von Hand. Stattdessen überdecke ihr Geruch den möglicherweise schlecht riechenden Abfluss .
Die hässlichen Ablagerungen in der Toilettenschüssel lassen sich auch einfach mit Hausmitteln beseitigen. So soll beispielsweise Cola mit etwas Einwirkzeit und ein wenig Schrubben hässliche Kalkränder beseitigen können. In einem t-online-Test musste jedoch relativ viel Cola verwendet werden und zudem lange einwirken, ehe sich die hartnäckigen Ablagerungen gelöst haben. Als effektiver zeigte sich eine Kombination aus Backpulver und Cola. Hierzu werden etwa zwei Päckchen des Backtriebmittels zusammen mit einem halben Liter der Limonade in die Toilettenschüssel gegeben.
InfoVerwenden Sie Cola ohne künstliche Süssungsmittel um die Kläranlagen nicht zusätzlich zu belasten. Die Zuckeraustauschstoffe können teilweise nicht oder nur schwer aus dem Wasser gefiltert werden.
Ein weiterer Tipp gegen schwer erreichbare Ablagerungen – etwa im Knick des Abflussrohres – soll Gebissreiniger sein. Auch diese zeigten sich in einem t-online-Test als weniger erfolgreich gegen wirklich hartnäckigen Urinstein. Sind jedoch noch keine Ablagerungen bei der Badkeramik vorhanden, können Sie die Tabs in das Siphon sowohl der Toilette als auch des Waschbeckens geben bevor Sie verreisen. Dadurch ist auch nach Ihrer Urlaubsrückkehr kein Kalk sichtbar. Zudem riecht es angenehm frisch. Übrigens: Tipps gegen einen verfärbten oder vergilbten Toilettensitz, finden Sie hier.
Ein wirkungsvoller Trick gegen hartnäckigen Urinstein und Kalkablagerungen ist Essig. Alternativ können Sie laut Stiftung Warentest auch Essigreiniger oder Reiniger mit Zitronensäure verwenden.
Halten sich die Ablagerungen noch immer hartnäckig, geben Sie erneut etwas von den Hausmitteln darüber und warten Sie ebenfalls etwas.
TippBei bei starken Verschmutzungen und hartnäckigen Ablagerungen lohnt es sich, die Mittel über Nacht einwirken zu lassen. Allerdings riecht Essig relativ intensiv. Sie sollten daher, wenn möglich, währenddessen das Fenster geöffnet und die Badezimmertür geschlossen lassen.
Ist Essig nicht wirkungsvoll beim Kampf gegen die Ablagerungen, können Sie eine Essig-Natron-Mischung verwenden.
Die Bauform und das Material der Sanitäranlage sind mitentscheidend für die Hygiene des stillen Örtchens. Ein Stand-WC, das am Boden festgeschraubt wird, lässt sich zwar leichter montieren, ist aber beim Putzen hinderlich. In den Ritzen, Rillen und an Rohrübergängen zur Wand setzen sich Flusen und Haare gerne fest. Einfacher ist die Reinigung bei Hänge-WC. Sie sind zwar etwas teurer, durch seine Bodenfreiheit erleichtert es dafür das Durchwischen ungemein.
Ein Stand-WC wird auf dem Badezimmerboden verschraubt und an ein Abflussrohr in der Wand oder im Fussboden angeschlossen. Das vereinfacht im Notfall die Wartungsarbeiten. Allerdings ist ein wesentliches Argument für die hängende Variante die flexible Sitzhöhe. Die Standardhöhe bei Stand-WCs sind 40 Zentimetern. Sowohl für sehr kleine als auch sehr grosse Menschen ist das unvorteilhaft. In barrierefreien Örtchen werden die Schüsseln in einer Höhe von 45 oder 50 Zentimetern befestigt . Das erleichtert das Aufstehen. Wer sein bestehendes Badezimmer saniert, muss allerdings meistens die Variante wählen, zu der die Anschlüsse und Versorgungsschächte passen.
TippWählen Sie eine niedrigere Sitzhöhe, auch wenn Sie nicht sehr klein sind. Das erleichtert die Darmentleerung.
Selbst mit einer Bürste, die über ein spezielles Seitenteil verfügt, lässt sich unter dem Spülrand nur schwer sauber machen. Aber das haben manche Hersteller inzwischen auch gelöst: Denn einige Sanitärhersteller haben Toilettenbecken in ihrem Sortiment, die ohne Spülrand auskommen. Das Wasser gelangt dann über mehrere Düsen oder ähnliche Verteilersysteme ins Becken.
Die Spülbecken bestehen zwar fast alle aus Porzellan, die kleinen, aber feinen Unterschiede zeigen sich beim Reinigen: Hochwertige Sanitärkeramik ist mit einer speziellen Beschichtung versehen. Auf ihr perlt das Wasser besser ab. Das verhindert Kalkflecken oder -ränder. Die Unterschiede sind vom Laien meist nicht zu erkennen. Die Vereinigung Deutsche Sanitärwirtschaft rät deshalb, sich beim Kauf nach dem verwendeten Material zu erkundigen. Im Handel ist auch ein Blick oder Griff unter den Spülrand sinnvoll: Billigprodukte sind dort nur teilweise oder gar nicht glasiert, geschweige denn beschichtet. Ablagerungen setzen sich dann leichter fest.
(dpa-tmn,jb)