
Laubbäume sind für die Aufforstung besser geeignet als Nadelbäume. Sie geben mehr Feuchtigkeit ab und strahlen das Sonnenlicht besser zurück.Bild: Shutterstock
0,9 Milliarden Hektar der Landfläche der Erde würden sich zur Aufforstung eignen; dort gepflanzte Bäume könnten zwei Drittel der von Menschen verursachten CO2-Emissionen binden. Diese Ergebnisse einer ETH-Studie hat watson heute ausführlich vorgestellt.
Derzeit ist die Erde von 2,8 Milliarden Hektar Wald bedeckt. Die ETH-Forscher berechneten, dass es unter den aktuellen klimatischen Bedingungen maximal 4,4 Milliarden Hektar sein könnten – also 1,6 Milliarden Hektar mehr. Davon sind die eingangs erwähnten 0,9 Milliarden Hektar nicht von Menschen genutzt. Das entspricht ungefähr der Fläche der gesamten USA.
Die Studie zeigt ferner, wo eine Aufforstung weltweit am besten möglich wäre. Der Löwenanteil der dafür geeigneten Flächen entfällt auf diese sechs Staaten:
- Russland: 151 Millionen Hektar
- USA: 103 Millionen Hektar
- Kanada: 78,4 Millionen Hektar
- Australien: 58 Millionen Hektar
- Brasilien: 49,7 Millionen Hektar
- China: 40,2 Millionen Hektar

Die Karte zeigt die gesamte verfügbare Fläche von 44 Milliarden Hektar, auf der Bäume wachsen könnten (aktueller Waldbestand plus für Wiederaufforstung geeignete Fläche). Die blauen Flächen markieren dicht bewaldete Gebiete, gelbe Flächen sind nur dünn bewaldet. Karte: Crowther Lab / ETH Zürich

Diese Karte zeigt die Fläche von 0,9 Milliarden Hektar, die für die Wiederaufforstung von Wäldern verfügbar ist (ohne bestehende Wälder, Landwirtschaftsflächen, Wüsten und Städte).Karte: Crowther Lab / ETH Zürich

Diese Karte zeigt die erwarteten Veränderungen der potentiellen Waldbedeckung bis zum Jahr 2050, falls die gegenwärtige Klimapolitik beibehalten wird. Die Säulengrafik rechts zeigt die Verluste und Gewinne entlang von Breitengraden. Karte: Crowther Lab / ETH Zürich
Die Studie erstellt hat das Crowther Lab an der ETH Zürich. Auf seiner Website stellt das Lab ein Karten-Tool zur Verfügung, mit dem die potentielle Aufforstung weltweit für jeden beliebigen Ort visualisiert werden kann.
Klima
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© EPA/NOAA/NOAA
Die Wissenschaftler arbeiteten nicht mit Satellitenbildern, sondern mit vorhandenen Daten. Sie speisten Informationen zu Böden und klimatischen Bedingungen für 70'000 Orte auf dem Globus ein und entwickelten Algorithmen, die das Aufforstungs-Potenzial mittels Künstlicher Intelligenz berechnen.
Aufforstungs-Potential in der Schweiz und weltweit
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Aufforstungs-Potential in der Schweiz und weltweit
In der Schweiz befinden sich die für Aufforstung geeigneten Flächen vornehmlich im Mittelland, in den Voralpen und im Jura. Das zeigt sich deutlich in diesen Screenshots der Landesteile. Hier ist die Nordostschweiz zu sehen. (karte: crowther lab / eth zürich)
quelle: crowther lab / eth zürich
(dhr)
Diese Karte zeigt dir, wo der Wald steht
Video: other_external/DLR
Protest gegen das Waldsterben
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Protest gegen das Waldsterben
Der Kabarettist und Schriftsteller Franz Hohler am 5. Mai 1984 an der Demonstration gegen das Waldsterben auf dem Bundesplatz in Bern. (KEYSTONE/Str)
quelle: keystone / str
1.35 Millionen Hektare abgeholzt
Video: srf
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Die Jagd auf die Wölfe in der Schweiz ist eröffnet. Der Tierfilmer und Biologe Andreas Moser – bekannt als Moderator der Sendung «Netz Natur» – erklärt für watson, wie diese sozialen Tiere leben und jagen. Und woher die Angst vor ihnen kommt.
Im ersten Teil dieses zweiteiligen Artikels haben wir gesehen, wie das traumatische Bild des Wolfs als zähnefletschende Bestie darüber hinwegtäuscht, wie viel wir mit diesen Prädatoren gemeinsam haben, und wie es dazu kam, dass die Wölfe in der Schweiz im 19. Jahrhundert ausgerottet wurden. Im zweiten Teil geht es darum, was die Rückkehr der Wölfe auslöst und wie wir damit umgehen.
Eul doch
Borki
Das würde die Dörfer etwas abkühlen, CO2 binden und bei den richtigen Baumarten die Biodiversität extrem fördern.
Nur im Herbst wäre es etwas lärmig, wenn die Bünzlis ihr Laubbläser hervorholen...