Die letzte Etappe von Kairo nach Abu Dhabi dauerte rund 48 Stunden. Der 58-jährige Pilot Bertrand Piccard setzte mit der Maschine mit riesigen Flügeln sicher gegen 02.05 Uhr mitteleuropäischer Zeit auf dem Flugplatz Al-Bateen in der Hauptstadt der Vereinigten Arabischen Emiraten auf. Die Landung in der Dunkelheit erfolgte problemlos.
#Si2 & @bertrandpiccard successfully landed in Abu Dhabi, proving #futureisclean pic.twitter.com/KBvlnwi4Mh
— SOLAR IMPULSE (@solarimpulse) 26. Juli 2016
Der zierliche Sonnenflieger schwebte fast geräuschlos über die Landebahn, ehe er aufsetzte. Zu dem Zeitpunkt brachen am Pistenrand dutzende Schaulustige und Mitglieder des Solar-Impulse-Teams in Jubel aus und spendeten Applaus.
«Good Morning Abu Dhabi», sagte Piccard. «Ich habe 15 Jahre auf diesen Moment gewartet. Wir haben über 40'000 Kilometer ohne Treibstoff zurückgelegt und die Welt umrundet. Jetzt ist es an Ihnen, die Aufgabe weiterzutragen. Sie sind die Zukunft.»
Zu den hochrangigen Gästen, die das Flugzeug erwarteten, zählten Bundesrätin Doris Leuthard, Fürst Albert aus Monaco, wo sich das Kontrollzentrum von «Solar Impulse» befindet, sowie der emiratische Staatsminister Al Jaber, Vorstandsvorsitzender der Ökostadt Masdar.
I can't believe I've landed, 13 years after having dreamt of flying around the world without fuel #futureisclean pic.twitter.com/yeVteNW3Lv
— Bertrand PICCARD (@bertrandpiccard) 26. Juli 2016
Der Schlussabschnitt der 17 Etappen umfassenden Reise hatte es in sich. Nach einem ruhig verlaufenden Start in der Nacht auf Sonntag in Ägypten geriet das Flugzeug in der Nacht auf Montag über Saudi-Arabien in heftige Turbulenzen. Diese waren aufgrund der warmen Temperaturen erwartet worden, liessen dem Piloten Bertrand Piccard jedoch vorübergehend keinen Schlaf, wie er auf Twitter berichtete.
Piccards Team bezeichnete den letzten Flug als schwierigsten. Neben Flugverbotszonen seien es vor allem die Wetterbedingungen und thermischen Winde gewesen, die den Überflug des Nahen Ostens so schwierig machten. Entschädigt wurde Piccard auf der holprige Reise mit einem prächtigen Sonnenaufgang über der Wüste nördlich von Riad, wie auf Bildern des Solar-Impulse-Teams zu sehen war.
Schweizer #Pioniergeist: BR Leuthard gratuliert @solarimpulse zum Abschluss der Weltumrundung #futureisclean pic.twitter.com/VH9oEtXoTk
— UVEK - DETEC - DATEC (@UVEK) 26. Juli 2016
Die beiden Schweizer Abenteurer und Wissenschaftler Bertrand Piccard und André Borschberg wollten mit der Erdumrundung im Solarflieger für die Nutzung erneuerbarer Energien werben. Die Waadtländer tüftelten zwölf Jahre an dem aus Karbonfasern gebauten und mit 17'200 Solarzellen versehenen Flieger.
Das Experimentierflugzeug hob am 9. März 2015 im Golfemirat Abu Dhabi ab und flog über Indien und China nach Hawaii. Wegen eines Batterieschadens musste das Team auf der Pazifikinsel neun Monate pausieren. Danach ging die Reise weiter nach Kalifornien, über mehrere Stationen nach New York und via Europa und den Nahen Osten zurück zum Ausgangspunkt.
Das Projekt kostete gegen 170 Millionen Franken. Dieses wurde von zahlreichen Grossfirmen wie Solvay, Omega, Schindler, ABB und Google unterstützt. (cma/sda)