WM 2014
Brasilien

Überdurchschnittlich reich und vornehmlich weiss: Die Stadiongänger in Brasilien repräsentieren die Bevölkerung wenig

Fussball-WM

Überdurchschnittlich reich und vornehmlich weiss: Die Stadiongänger in Brasilien repräsentieren die Bevölkerung wenig

30.06.2014, 08:0130.06.2014, 12:36
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Bild: Getty Images South America

Die brasilianischen Fans, die zu den Spielen der Fussball-WM in die Stadien strömen, sind in mancher Hinsicht wenig repräsentativ für die Bevölkerung des Landes: Nach einer Umfrage sind sie überdurchschnittlich reich und überdurchschnittlich weiss.

Ausserdem sind sie auch überdurchschnittlich kritisch gegenüber der amtierenden brasilianischen Präsidentin Dilma Rousseff eingestellt, wie eine am Sonntag veröffentlichte Umfrage des Instituts Datafolha zeigt.

Die Bevölkerungsgruppe mit einem Monatseinkommen zwischen 500 und 2000 Dollar stellt zwar fast 50 Prozent der Gesamtbevölkerung, ist aber nur mit neun Prozent unter den Stadionbesuchern vertreten, wie die Umfrage ergab.

Brasiliens Präsidentin Dilma Rousseff mit Sepp Blatter: Die Stadionbesucher stehen ihr kritisch gegenüber. 
Brasiliens Präsidentin Dilma Rousseff mit Sepp Blatter: Die Stadionbesucher stehen ihr kritisch gegenüber. Bild: Eraldo Peres/AP/KEYSTONE

Dagegen gaben 60 Prozent der Befragten an, dass sie mehr als das Zehnfache des in Brasilien geltenden Mindestlohns von 320 Dollar verdienen, also mehr als 3200 Dollar. Insgesamt 90 Prozent der Stadionbesucher aus Brasilien gehören damit zu den gut oder sehr gut Verdienenden.

Unter den mehr als 200 Millionen Einwohnern Brasiliens haben mehr als die Hälfte afrikanische Wurzeln. In den Stadien liegt der Anteil der Weissen jedoch bei zwei Dritteln.

Obwohl Rousseffs Beliebtheitswerte in den vergangenen Jahren allgemein gesunken sind, führt sie in den Umfragen für die im Oktober anstehende Wahl vor den Mitbewerbern. 39 Prozent der Bevölkerung unterstützen nach einer CNI-Ibope-Umfrage eine Wiederwahl Rousseffs.

21 Prozent wollen den Sozialdemokraten Aecio Neves wählen und zehn Prozent den Sozialisten Eduardo Campos. Rousseff wurde vor einer Woche von ihrer Arbeiterpartei für eine Wiederwahl nominiert. (rar/sda/afp)

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