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Hans-Peter Amrein belohnt Schulklassen im Kantonsrat mit Geld

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Hans-Peter Amrein belohnt Schulklassen im Kantonsrat mit Geld

Hans-Peter Amrein ist noch immer im Zürcher Kantonsrat dabei – heute aber nicht mehr als Ratsmitglied, sondern als Autor für ein Magazin. Im Kantonsrat verteilt er regelmässig Geld an Schulklassen. Die Parlamentsdienste wissen davon, tun aber nichts.
03.07.2023, 19:2805.07.2023, 11:46
Bettina Zanni, Loris Gregorio / ch media
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Jeden Montag tagt der Zürcher Kantonsrat. Neu nicht mehr als Ratsmitglied, sondern als Schreiberling dabei, ist Hans-Peter Amrein. Für die Berichterstattung in der nationalkonservativen «Schweizerzeit» besitzt er eine Akkreditierung. Dabei begegnet er auch Schulklassen, die auf Ratsbesuch sind.

Am Montag berichtete ein ZüriReporter, dass der ehemalige parteilose und vorherige SVP-Kantonsrat Schulklassen am Morgen «Nötli» verteilt habe. «Das mache ich schon seit vier Jahren», sagt Hans-Peter Amrein auf Anfrage von ZüriToday. Am Montag seien es zwei Schulklassen gewesen, eine mit zehn und eine mit zwölf Schülern. «Ich gebe den Lehrpersonen je fünf bis zehn Franken pro Schüler.» Nutzen könnten sie das Geld für die Klassenkasse oder für einen Znüni.

«Zeichen der Anerkennung»

«Damit will ich ein Zeichen der Anerkennung setzen, dass die Schule noch staatspolitischen Unterricht macht und den Kantonsrat besucht», sagt Amrein. In den letzten Jahren sei kaum noch eine Schulklasse zu Besuch gekommen. «Theoretisch müsste jede Schulklasse im Kanton Zürich einmal ins Parlament kommen.» Noch vor zwölf Jahren sei es anders gewesen. «Da hatten bei jeder Sitzung zwei bis vier Schulklassen zu Besuch.»

Die Parlamentsdienste des Kantonsrats hören bei der Anfrage von ZüriToday zum ersten Mal von der Verteilaktion: «Wir wussten das nicht. Wir erachten dies als private Angelegenheit und werden es nicht weiter kommentieren», heisst es vom Kantonsrat und dessen Präsidentin Sylvie Matter.

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