Schon als der Bundesrat Mitte Januar entschieden hat, dass bei einer Rückkehr in die Schweiz ein negativer Test nicht mehr nötig ist, stieg die Nachfrage in den Reisebüros stark. Viele wollen wieder in die Wärme und den Sand zwischen den Zehen spüren. Seit den grossen Lockerungen Mitte Februar boomt es in den Zürcher Reisebüros noch mehr. Die Reiselust ist geweckt. Doch die Pandemie hinterlässt auch in der Reisebranche längerfristig Spuren.
Laut Bianca Gähweiler, Mediensprecherin von Hotelplan Suisse, ist die grosse Reiselust bei Kundinnen und Kunden spürbar: «Seit den Lockerungen verzeichnen wir eine starke Nachfrage auf Neubuchungen, die Filialen werden gut besucht und auch auf unseren Websites ist die höhere Nachfrage spürbar.»
Ähnliches bestätigt Markus Flick, Mediensprecher von Kuoni Reisen. Die Buchungseingänge seien vor allem auch wegen der Lockerungen im Ausland stark gestiegen. «Die Erholung in der Touristik ist im Gange, aber infolge der Internationalität der Branche auch komplex», so Flick.
«Einige Ziele dürften in diesem Jahr wieder so oft besucht werden, wie dies vor Corona der Fall war», sagt Flick. Er weist daraufhin, dass die Kundinnen und Kunden als Folge der Corona-Krise aber kurzfristiger und vermehrt flexible Angebote buchen. Bei Hotelplan sind Pauschalreisen sehr beliebt, das sei laut Gähweiler auch vor Corona bereits so gewesen. Auch die Reiseziele sind ähnlich wie vor der Pandemie, so werden für die Frühlingsferien Destinationen wie Ägypten, Malediven, USA und Karibik ausgesucht. Dies bestätigt Flick, weist aber daraufhin, dass auch europäische Städte für Reisen im Frühling sehr beliebt sind.
Für die Sommerferien ist der erweiterte Mittelmeerraum sehr gefragt, «vor allem Griechenland mit seinen vielen Inseln, Zypern, Spanien und die Türkei», so Gähweiler. Doch auch im Sommer stehen Reisen in die USA hoch im Kurs: «Der Nachholbedarf ist gross, weil die Grenzen in die USA beinahe zwei Jahre geschlossen waren. Die Kundinnen und Kunden möchten die Weiten der USA nun wieder entdecken.»
Die Bedürfnisse der Reisenden haben sich seit der Coronapandemie verändert. «Früher brauchte man nicht viel mehr als die ID oder den Pass, das Flugticket und eventuell ein Visum. Es war verhältnismässig einfach», sagt Gähweiler.
Nun möchten sich laut der Mediensprecherin von Hotelplan Suisse die Kunden stets über alle Bestimmungen zur Einreise informieren. «Unsere Mitarbeitenden in unseren Filialen können die Kundinnen und Kunden optimal nach deren Bedürfnissen beraten. Sie wissen zum Beispiel tagesaktuell, welche Grenzen offen sind, welche Dokumente für die Einreise benötigt werden oder wie lange das Zertifikat gültig sein muss.» Die Reiseberatung wird auch bei Kuoni Reisen sehr geschätzt. Laut Flick werden zudem Reiseversicherungen stärker nachgefragt und «es werden Angebote gebucht, die einen kostenlosen Reiserücktritt bis kurz vor der Abreise ermöglichen.»
Gähweiler rät allen Reisewilligen, sich vorgängig die Informationen auch wirklich einzuholen. «Ob es ein Zertifikat braucht, wie lange dieses gültig sein muss und welche weiteren Dokumente für die Einreise benötigt werden, sollte nach wie vor vor der Abreise abgeklärt werden.»