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Panne auf der Autobahn? So bleibst du sicher

Tödliches Dara auf der A1 bei Winterthur. Gestern Abend möchte ein Mann bei einem Unfall helfen, wird dabei von einem Auto erfasst, über die Leitplanke auf die Strasse darunter geschleudert und dort v ...
Tödliches Dara auf der A1 bei Winterthur. Gestern Abend möchte ein Mann bei einem Unfall helfen, wird dabei von einem Auto erfasst, über die Leitplanke auf die Strasse darunter geschleudert und dort von einem anderen Auto überfahren. Für den 30-Jährigen kommt jede Hilfe zu spät. Es ist bereits der dritte Unfall dieser Art im Kanton Zürich, wo der Pannenstreifen zur Todesfalle wird.

Panne auf der Autobahn? So bleibst du sicher

Am Mittwochabend ist ein Mann auf der A1 bei Winterthur gestorben, nachdem er wahrscheinlich bei einem vorherigen Unfall helfen wollte. Damit Unfallhelfer sich nicht selbst gefährden, gilt es gewisse Dinge zu beachten.
13.04.2023, 16:2213.04.2023, 18:00
Loric Lehmann / ch media
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Ein 30-jähriger Mann ist am Mittwochabend bei Winterthur von zwei Autos erfasst worden und im Spital an seinen Verletzungen gestorben. Womöglich wollte er nach einem Unfall auf der Autobahn A1 helfen, wie die Kantonspolizei Zürich mitteilte.

Auf Nachfrage von ZüriToday wollte sich die Polizei am Donnerstag nicht zu weiteren Hintergründen äussern. Ein Sprecher sagte einzig, die Ermittlungen dazu liefen.

Fälle von Kollisionen nach Unfällen häufen sich

Trotzdem ist es auffällig, dass sich in letzter Zeit solche Geschehnisse im Nachgang zu Unfällen auf der Autobahn häufen. Ein Beispiel ist ein Fall Ende Februar, als auf der A1 bei Zürich-Seebach ein 61-Jähriger starb, nachdem er nach einer Streifkollision aus dem Auto gestiegen und von einem anderen Auto erfasst worden war. Ebenfalls dazu zählt jener Unfall eines 52-Jährigen, der bei Rüschlikon, nachdem er auf dem Pannenstreifen angehalten hatte, von einem LKW erfasst und weggeschleudert wurde.

Nun stellt sich die Frage: Wie verhält man sich richtig bei einem Unfall auf der Autobahn – mit dem eigenen Fahrzeug oder wenn man einen anderen beobachtet – sodass man sich nicht selber in Gefahr bringt? Wir haben bei zwei Experten nachgefragt, worauf man achten muss.

1. Auf keinen Fall anhalten, wo es keinen Pannenstreifen hat

Bei dem Unfall in Seebach war augenscheinlich, dass bei der betroffenen Stelle kein Pannenstreifen allfällige Unfallautos vor nachkommenden Autos schützt. Der Präsident von RoadCross Schweiz, Willi Wismer, nahm damals im Nachgang zum tödlichen Crash dazu Stellung und sagte: «Der Fahrer hätte bis zu einer Notfallbucht weiterfahren müssen. Erst dort wäre er vor dem nachkommenden Verkehr sicher gewesen.»

Deshalb ist es wichtig bei einer Panne – sofern möglich – weiterzufahren, um erst bei einer sichereren und übersichtlicheren Stelle anzuhalten.

2. Ruhe bewahren

Wismer versteht, dass es eine Herausforderung ist, nach einem Unfall, wie beispielsweise der Streifkollision auf der A1 bei Seebach, Ruhe zu bewahren. Trotzdem ist es wichtig, zuerst an die eigene Sicherheit zu denken, bevor man aus dem Affekt handelt und einfach aussteigt.

3. Sich fragen, wie man überhaupt helfen kann

Zuerst die eigene Situation sichern. Dann schauen, was an Hilfe überhaupt möglich ist. Dies sagt Andreas Häuptli, Geschäftsführer des TCS Sektion Zürich. «Bei gewissen Verletzungen an Personen kann man mehr Schaden anrichten als beheben», sagt Häuptli. Dort gelte es, Hilfe zu holen.

4. Warnweste anziehen

Nur so wird man von anderen Autos auch gesehen. Natürlich gilt es dabei, die Weste griffbereit in der Nähe des Fahrersitzes zu haben, wie Häuptli sagt.

5. Türe erst aufmachen, wenn es sicher ist

Erst mal nach hinten schauen, wenn kein Auto nachkommt. «Nicht, dass mir jemand in die Tür fährt, sobald ich sie aufmache», sagt Fahrlehrer Wismer.

6. Nicht in jedem Fall aussteigen

Falls zu viele Autos von hinten kommen, im Zweifelsfall lieber nicht aussteigen, sondern im Auto bleiben. Dies rät Häuptli vom TCS Zürich. «Dann sich schnell professionelle Hilfe holen, wie beispielsweise die TCS-Patrouille. Diese sichert den Unfallort selbständig.» Und Polizei und unter Umständen die Ambulanz verständigen.

7. Draussen: Vor das Auto stehen

In dem man vorne ans Auto steht, schützt man sich mit seinem Fahrzeug selber vor Kollisionen. So wird man bei einem Crash nicht eingeklemmt, wie Willi Wismer empfiehlt.

Andreas Häuptli überlegt sich angesichts dieser Häufungen an tödlichen Unfällen auf Autobahnen Massnahmen zu treffen, um die Leute besser über solche Situationen zu informieren. Infrage käme eine Kampagne. Dies gelte es aber noch zu prüfen.

Im konkreten Fall vom Mittwochabend sei der Tod des 30-Jährigen besonders tragisch: «Die Leute meinen es gut. Man muss aber auch schauen, dass die Helfenden im Guten wieder aus der Situation kommen.»

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