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«Wir haben uns auf den externen Anbieter verlassen»

Grosseinsatz Au/ZH
Grosseinsatz Au/ZH

«Wir haben uns auf den externen Anbieter verlassen»

Bei einem Teambuilding-Event auf der Halbinsel Au bei Wädenswil wurden am Dienstagabend 25 Personen verletzt, 13 davon schwer. Die Mitarbeitenden der Goldbach AG hätten sich auf den Anbieter des Feuerlaufs verlassen. Dieser vermeintliche Spezialist gelobt auf seiner Website «Safety First» beim «ganz besonderen» Teamevent «Hot Feet».
15.06.2022, 10:4315.06.2022, 10:47
Lothar Josef Lechner Bazzanella / ch media
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«Nur Mut, hier gibt es die Grenzerfahrung», heisst es auf der Website des Feuerlauf-Anbieters, den die Goldbach AG für ihr gestriges Team-Event engagiert haben soll. Dass diese Erfahrung weit über die Grenze ging, war spätestens klar, nachdem über ein Dutzend Personen mit teils schweren Verbrennungen an den Füssen ins Spital mussten.

«In der Kürze liegt die Würze»

«Wir haben uns auf den externen Anbieter verlassen», sagt Iris Blättler, Leiterin der Unternehmenskommunikation der Marketingagentur Goldbach, gegenüber ZüriToday. Dieser Anbieter wirbt auf seiner Website mit Sprüchen wie «In der Kürze liegt die Würze». Weiter: Damit man Verletzungen vorbeugen könne, gäbe es immer eine «kurze theoretische Themeneinführung», in welcher unter anderem «Risiken und Nebenwirkungen behandelt werden».

Ob es diese Themeneinführung gab und weshalb es schliesslich zu den vielen Verletzungen kam, ist weiterhin Gegenstand der Ermittlungen. Feststeht: Das Event – mit einem «knackigen Programm, das es in sich hat», wie es auf der Website weiter heisst – liess sich die Goldbach AG wohl Einiges kosten. Bis zu 170 Franken pro Person verrechnet der Anbieter für die Challenge.

Rund 75 Personen liefen über die Kohlen

Von 150 Personen, die am Goldbach-Event gestern teilnahmen, sollen rund die Hälfte den Gang über die glühend heissen Kohlen gewagt haben. «Das Feuerlaufen war für alle Teilnehmenden freiwillig, es wurde niemand gezwungen. Die Message vor Ort war, dass man mindestens so viel Mut beweist, wenn man nicht über die glühende Kohle geht», so Iris Blättler weiter.

Welche Konsequenzen für den Anbieter und die Organisatoren drohen, wird sich in den nächsten Wochen weisen. «Wir hoffen, dass es allen bald wieder gut geht», so Blättler abschliessend.

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