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«Es gibt keine Regeln dafür, wie man nonbinär sein sollte»

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Bild: KEYSTONE/Melanie Duchene

«Es gibt keine Regeln dafür, wie man nonbinär sein sollte»

Die Zurich Pride findet dieses Jahr unter dem Motto «trans – Vielfalt leben» statt. Damit widmet sich der Anlass zum ersten Mal trans, nonbinären und intergeschlechtlichen Menschen. Finn ist Teil der Arbeitsgruppe trans Zurich Pride und selber seit eineinhalb Jahren nonbinär.
07.06.2022, 15:2207.06.2022, 15:22
Olivia Eberhardt / ch media
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Nonbinär, dieses Wort hört man immer häufiger. Und doch herrscht in der Gesellschaft viel Unwissenheit. Was heisst nonbinär, wie geht das? «Gerade darum sind Stars wie Sam Smith oder Demi Lovato so wichtig, die sich öffentlich als nonbinär identifizieren», sagt Finn, Mitglied der Arbeitsgruppe «trans Zurich Pride». Finn Heckman ist 19 Jahre alt und seit knapp eineinhalb Jahren nonbinär.

Pronomen er/keine

Die Pronomen sind er/keine. Finn erklärt gleich selbst, was das in der Anwendung bedeutet: «Entweder sagt man mir er, also zum Beispiel . Oder aber man verwendet keine Pronomen, also oder . Man lässt also geschlechtsspezifischen Merkmale in der Sprache weg und verwendet nur den Namen.»

Grosse Offenheit, viel Widerstand

Zwar liest und hört man immer mehr von nonbinären Menschen, trotzdem sind da noch viele Fragezeichen. Dessen ist sich auch Finn bewusst. “Ich weiss, dass nonbinär derzeit noch nicht wirklich ein Thema ist und Erklärungsbedarf besteht. Deshalb habe ich auch kein Problem damit, Fragen zu beantworten.» Dabei macht Finn viele positive Erfahrungen: «Grundsätzlich sind die meisten sehr offen, sie wissen es selber aber oft nicht.»

Trotz der grossen Offenheit, oft stossen nonbinäre Menschen auf Widerstand. Deshalb sind Stars wie Sam Smith für Finn sehr wichtig: «Man sieht, dass man trotz all dem, was einem die Gesellschaft an den Kopf schmeisst, Erfolg haben kann. Zudem ist es oft der erste Moment, indem Menschen mit dem Thema in Kontakt kommen. Der Rest der Gesellschaft fängt so langsam an, das Thema zu akzeptieren und sich damit auseinanderzusetzen.»

«Man ist sehr frei»

So sind für nonbinäre Menschen die typischen Rollenbilder so gar kein Thema: “Es gibt keine Regeln dafür, wie man nonbinär sein sollte. Ganz egal welche Geschlechtsidentität man hat oder wie man sich kleiden will, es ist alles nicht festgelegt. Man ist sehr frei. Man muss aber selber auch sehr viel selber investieren, um sich selbst kennenzulernen."

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