Der «Post-Squat», das Kollektiv von «die Pöstler*innen», fordert die öffentliche Nutzung des Postgebäudes im Sinne des Service Public. Bis das jedoch umgesetzt sei, will die Besetzergruppe die Sache selbst in die Hand nehmen, wie ZüriToday berichtete.
Nach geltendem Recht dürfte das Gebäude eigentlich nur für postalische Zwecke genutzt werden, darum soll baldigst eine Lösung für die Zwischenmiete gefunden werden. Die Post nutzt seit Jahren die Räume nicht.
Eine Rechtsgrundlage für die Räumung des alten Postgebäudes liegt nicht vor, und auch Personen im Haus sind keine gefährdet. Darum können die Behörden nichts tun und das Kollektiv «die Pöstler*innen» kann noch immer im Gebäude bleiben. Sie haben auch nicht vor, dieses zu räumen. «Wir sind gekommen, um zu bleiben!» kündigen sie an.
Nun kursiert in Wipkingen ein Flyer, der Nachbarinnen und Nachbarn dazu auffordert, ihre Meinung zu Lärm und dem kulturellen Angebot kundzutun. «Wir sind uns bewusst, dass es laut werden kann und sind bereits dran, ein Lärmschutz-Konzept zu erarbeiten», heisst es da.
Eine ZüriReporterin, die nahe dem besetzten Gebäude wohnt, begrüsst das kulturelle Angebot. «Es ist cool, dass da wieder etwas läuft, und der Lärm stört mich nicht», sagt sie gegenüber ZüriToday. Auch die Nachbarn begrüssten es, dass wieder vermehrt Partys stattfinden. Die Flyer seien derzeit überall zu finden. An Hauseingängen und in den Briefkästen, so die ZüriReporterin weiter.
Die Pöstler#innen-Truppe fragt via Flyer auch, ob man die Besetzung im Allgemeinen gut fände und ob man sich im Squat willkommen fühle. Feedback sei erwünscht, heisst es da. «Ich sehe oft, wie die vom Post-Squat im Coop am Wipkingerplatz einkaufen. Fast täglich kommen sie mit gefüllten Säcken raus.» Die Partys und Aktivitäten scheinen demnach zu laufen.
Die Stadtpolizei Zürich weiss nichts von der Flyer-Aktion, sagt jedoch: «Es tut nichts zur Sache. Eine Nachbarschaftsumfrage ist nicht strafrechtlich relevant.»
Das Kollektiv «die Pöstler*innen» selber haben sich gegenüber ZüriToday bisher nicht zur Flyer-Umfrage und zu den Reaktionen der Bevölkerung gemeldet.