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Nach Störung bei Tanzhaus: Junge Tat meldet sich mit Video zur Aktion

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Bild: Instagram

Nach Störung bei Tanzhaus: Junge Tat meldet sich mit Video zur Aktion

Die rechtsradikale Gruppierung Junge Tat störte letzte Woche in Zürich eine Vorlesung von Dragqueens für Kinder. Nun melden sich die Neonazis auf Twitter mit einem Video und erklären die Aktion.
23.10.2022, 10:4030.09.2024, 08:21
Loric Lehmann / ch media
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Viele Leute zeigten sich schockiert ab der Aktion der Neonazi-Gruppierung «Junge Tat» mitten in Zürich. Letzte Woche störte die Junge Tat eine Vorlesung von Dragqueens für Kinder im Tanzhaus Zürich. Vermummte Personen entzündeten dabei Rauchfackeln und schrien Parolen. Auf einem Transparent stand: «Familie statt Gender-Ideologie.»

Gruppierung macht auf sich aufmerksam

Obwohl die rechtsradikale Gruppierung relativ neu ist, sorgte sie im vergangenen Jahr für viele Schlagzeilen. Die vermummten jungen Männer marschierten bei Massnahmendemos mit und während der Demonstration am 1. Mai kletterten Mitglieder der Jungen Tat auf einen Kran und brachten ein Banner an.

Roman Heggli, Geschäftsleiter von Pink Cross, forderte Massnahmen gegen die radikale Gruppierung: «Rechtsextreme werden in der Schweiz kaum beobachtet. Sie können machen, was sie wollen. Da versagt der Staat.».

«Tobi» und «Manu» reden über ihr Tat

Am Sonntag nun veröffentlichte die Gruppierung ein Video auf Twitter, in dem sie die Hintergründe ihrer Störaktion erklärt. In dem Video sprechen zwei Mitglieder, «Tobi» und «Manu», über ihre Taten. Ein längeres Video ist auf ihrer Website zu finden – welche später gesperrt wurde.

Neben einem Video, in dem sie die Aktion selber filmten, und sich so dramatisch inszenieren, werden auch Tonaufnahmen von «Drag Queen Story Hours» gezeigt. Diese Veranstaltungsreihe, die bereits seit vier Jahren im Tanzhaus Zürich stattfindet, war auch Ziel der Störaktion der Gruppierung. In den Tonaufnahmen sind einige Sätze von Teilnehmern zu hören, die mit den Kindern reden.

Veranstalterin und Dragqueens angeprangert

Weiter wird eine der Veranstalterinnen der Show, Brandy Butler, kritisiert, da sie eine «gender-ideologische und links-dogmatische Persönlichkeit» sei. Auch die anderen Dragqueens seien «keine unbeschriebenen Blätter», da diese in «dubiosen» oder «zwielichtigen» Kreisen mitwirkten.

Weiter zeigen sich die beiden jungen Männer empört über die Skandalisierung ihrer Aktion. Denn der grössere Skandal sei die Vorlesungsreihe der Drag-Queen-Show. Als einzig positive Berichterstattung wird ein Artikel der Weltwoche genannt.

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