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Historische Hauswand in Venedig mit FCZ-Graffiti beschmiert

Historische Hauswand in Venedig mit FCZ-Graffiti beschmiert

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Bild: zVg/Martin Rettenmund
In der Lagunenstadt Venedig ist der FC Zürich verewigt worden – auf unerfreuliche Art. Der Klub ist sich der Problematik bewusst. Er fördert die Prävention an Schulen und Jugendtreffs.
07.02.2022, 13:2807.02.2022, 14:08
Maurus Held / ch media

ZüriToday-Leserreporter Martin Rettenmund staunt nicht schlecht, als er sein Hotel Ai Reali am Campo de la Fava in Venedig verlässt: Gleich gegenüber vom Hoteleingang, an der Hausfassade eines barocken Palazzo, prangt ein FC-Zürich-Graffiti – in knalligem Dunkelblau auf hellbraunem Hintergrund. Der 61-Jährige kann nur den Kopf schütteln: «Ich finde Graffitis grundsätzlich ja eine schöne Sache. Aber hier wurde ganz klar eine Grenze überschritten.»

Rettenmund kann nicht verstehen, wie jemand auf die Idee kommen konnte, ein solches «Geschmier» zu hinterlassen. «Wer auch immer das war, sollte sich schämen. Es ist eine Respektlosigkeit gegenüber der Stadt Venedig und ihren Menschen», sagt er am Telefon. Diese habe er während seiner siebentägigen Ferien ausschliesslich positiv wahrgenommen.

Verein verurteilt illegale Spray-Aktionen

Deshalb tue ihm umso mehr leid, dass jemand auf solche Art den FC Zürich repräsentieren musste. «Die Venezianer geben sich grösste Mühe, ihre Stadt sauber zu halten. Sie restaurieren die historischen Gebäude, was viel Geld kostet.» Geld, das fürs Entfernen von Graffitis womöglich nicht auch noch ausreiche.

Rettenmund, der zwar kein FCZ-Fan, aber dennoch ein Sportinteressierter ist, findet: «Die Liebe für einen Verein kann man auf eine andere Weise ausdrücken.» Der Klub, dem das Graffiti gewidmet war, ist derselben Meinung: «Der FC Zürich verurteilt solche Aktionen», teilt Mediensprecher Finn Sulzer mit. Man rufe die Anhänger regelmässig dazu auf, das Besprayen von privatem Eigentum zu unterlassen.

Einsiedeln bereits betroffen

Wer hinter dem Graffiti steckt, wisse man nicht. Für das Verhalten der Fans abseits des Stadions könne der Verein denn auch keine Verantwortung übernehmen, so Sulzer weiter. Ganz passiv will der FCZ aber doch nicht sein: «Wir sind in diversen Präventionsprojekten an Schulen, in der Jugendarbeit und in der Fanarbeit aktiv.» Mit den Fanclubs und -gruppierungen stehe man in intensivem Austausch zum Thema Graffiti.

Für den Stadtzürcher Fussballclub ist es nicht die erste Auseinandersetzung mit Graffitis. Bereits letztes Jahr lieferten sich FCZ-Fans mit Anhängern des Rivalen GC regelrechte Spray-Duelle. Dabei kam es in Einsiedeln im Kanton Schwyz zu Sachschäden in Höhe von über 50'000 Franken.

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