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Darum singt Frank Sinatra jetzt diesen Superhit von Nirvana

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Darum singt Frank Sinatra jetzt diesen Superhit von Nirvana

Was haben Frank Sinatra, Freddie Mercury und Johnny Cash gemeinsam? Sie alle haben Musikgeschichte geschrieben. Und sie alle machen aufgrund ihres Ablebens längst keine Songs mehr. Zumindest war das so, bis KI singen lernte.
20.01.2024, 13:5620.01.2024, 13:56
Oliver Schneider / ch media
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Auf der Videoplattform Youtube machen seit einiger Zeit die wildesten Kombinationen berühmter Sänger und Songs die Runde. Da singt Entertainer-Legende Frank Sinatra eine Big-Bang-Version des Nirvana-Klassikers «Smells Like Teen Spirit». Über der Melodie von «Folsom Prison Blues» ertönt der Text von «Barbie Girl», dargeboten von Johnny Cash höchstselbst. Und ausgerechnet Elvis gibt die Rap-Ode auf das Hinterteil «Baby Got Back» von Sir Mix-a-Lot zum besten.

All diese Songs dürfte es eigentlich gar nicht geben, und trotzdem kannst du sie hören. Möglich machen dies künstliche Intelligenz, die Stimmen täuschend echt nachbilden kann, und Musik-Bastler, die Teile von Songs geschickt übereinander legen.

Alles ist möglich, wenn auch nicht unbedingt wünschbar

Das Resultat der Mix-Manie ist ein ganzes Biotop von albernen, verstörenden und teilweise auch überraschend guten Musikstücken, die sich über alle Popmusik-Epochen und Stilrichtungen erstrecken. Darunter sind auch wirklich absurde Kombos zu finden. Etwa wenn Donald Duck und Goofy den Text des Evanescence-Hits «Bring Me To Life» krächzen oder wenn aus dem Titelsong der Pokémon-TV-Serie plötzlich ein Linkin-Park-Song wird.

Zwei Dinge sind zu diesen KI-Werken anzumerken. Da ist zum einen der Aufwand, der ein überzeugendes Mashup von einem lieblos zusammengeschusterten Musik-Monstrum unterscheidet. Dazu müssen nämlich die Songs und Stimmen, die dem Resultat zugrunde liegen, zueinander passen und mit Sorgfalt verflochten werden.

Im Falle von Sinatras «Smells Like Teen Spirit»-Cover half es beispielsweise ungemein, dass Paul Anka in den Nuller-Jahren bereits eine Big-Band-Version der Generation-X-Hymne aufgenommen hatte. Diese lieferte dann die perfekte Grundlage für die KI-Version mit Frank Sinatra am virtuellen Mikrophon.

Wem gehören die KI-Cover?

Und darin zeigt sich auch der zweite Knackpunkt der KI-Musik-Mixturen. Wer besitzt die Urheberrechte an dem Song? Die Inhaber der Nirvana-Rechte? Die Verwalter des Sinatra-Erbes? Oder Paul Anka, ohne den die Version auf Youtube gar nicht existieren würde? Die Softwarefirma hinter der KI? Oder die Person, die das Ganze zusammengebastelt hat?

Die Videoplattform hat bereits angekündigt, stärker gegen Copyright-Verletzungen durch KI-Cover vorgehen zu wollen. Wenn du also selbst reinhören möchtest, solltest du das besser jetzt tun.

Du hast weitere tolle KI-Coversongs gefunden? Teile sie in den Kommentaren mit der Today-Community!

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