Eigentlich verkehren jedes Jahr ab Anfang April zwei Raddampfer auf dem Zürichsee. Die «Stadt Zürich» und die «Stadt Rapperswil» teilen sich die verschiedenen Seerundfahrten während der Sommersaison auf. Nicht so 2022. Wegen Wartungsarbeiten muss die «Stadt Zürich» auf weiteres ohne ihr Gspänli auskommen.
Dass an den Dampfschiffen – beide sind über 100 Jahre alt – ab und zu was geschraubt werden muss, ist nicht ungewöhnlich, wie die Zürichsee-Schiffahrtsgesellschaft ZSG gegenüber ZüriToday verrät: «Die ZSG-Schiffe werden regelmässig für Wartungsarbeiten und Inspektionen ausgewassert. Jedes Schiff muss mindestens alle vier Jahre für Schalenkontrollen etc. aus dem Wasser genommen werden.»
Die Renovationsarbeiten werden in der Werft der ZSG durchgeführt: «Im Fokus steht die Revision der Technik. So werden die komplette Stromversorgung erneuert, die Trinkwasserversorgung und das Abwassersystem ersetzt, sowie eine neue Heizanlage installiert. Teile der Dampferzeugung werden dem heutigen Stand der Technik angepasst», erklärt die ZSG. Zudem werde auch die Schiffsschale instandgesetzt. Die Arbeiten sollen voraussichtlich bis Ende Oktober abgeschlossen sein.
Dass die Revisionsarbeiten im Sommer und nicht im Winter durchgeführt werden hat zwei Gründe. Zum einen hätte es zeitlich nicht gereicht, ein derart grosses Projekt während der Wintermonate umzusetzen. Zum anderen möchte man bei der ZSG Wartungsstaus vermeiden, da auch an anderen Schiffen regelmässig Revisionsarbeiten durchgeführt werden müssen.
Über die Höhe der Revisionskosten kann die ZSG derzeit keine Angaben machen – da das Submissionsverfahren noch nicht abgeschlossen ist. Das Auswassern an sich hingegen sei ein Standardprozess, welcher keine Kosten verursache.