25 Meter – ab dieser Höhe gilt in Zürich ein Gebäude als Hochhaus. Entsprechend dieser Definition gibt es in der Stadt über 440 Hochhäuser. Seit 1976 ist das Planungs- und Baugesetz (PBG) in Kraft und definiert, wo und vor allem wie hoch Häuser in Zürich gebaut werden dürfen. Seit 2001 werden Hochhäuser in der Stadt Zürich durch die Hochhausrichtlinien zudem in folgende drei Kategorien unterteilt:
Die Stadt möchte diese 20-jährigen Richtlinien nun aktualisieren und ausweiten. Wie der Tages-Anzeiger berichtet, soll in einem 180-seitigen, noch unveröffentlichten Schlussbericht stehen, wie die drei oben aufgelisteten Kategorien neu aussehen könnten.
Im Bericht heissen sie «hohes Haus», «Hochhaus» und «Metro Hochhaus». In den ersten beiden Kategorien ändert sich von der Höhe her nichts oder nur wenig (Gebäude bis 40 beziehungsweise bis 85 Meter). Die Bauzonen sollen allerdings deutlich ausgeweitet werden. In Altstetten, Albisrieden, Affoltern und Schwamendingen dürften so neuerdings ebenfalls Hochhäuser von bis zu 85 Meter stehen.
Am auffallendsten zeigt sich die letzte Kategorie «Metro Hochhaus» mit einer Höhe von bis zu 250 Metern. Ein Gebäude dieser Hochhaus-Kategorie wäre somit fast doppelt so hoch wie das bisher höchste Gebäude Zürichs, der Prime Tower Prime Tower (126 Meter, siehe Bildergalerie). Solche Kolosse dürften vor allem entlang der Bahngleise und in Zürich-West gebaut werden. Sie würden jedoch einen Gestaltungsplan benötigen. Das bedeutet, dass das Stadtparlament bei der Planung und Gestaltung mitreden könnte.
Der Bericht sei Teil eines zweistufigen Wettbewerbs, für den acht Planungsteams eine Hochhaus-Vision entwickelten, schreibt der Tages-Anzeiger. Er stelle aber noch keinen definitiven Plan dar, betont das Amt für Städtebau. Erst im Herbst sollen die neuen Richtlinien dann fix vorliegen.
Nach einem regelrechten Bauboom in den 1960er-Jahren galten Hochhäuser in der Stadt Zürich ab den 80er-Jahren als besonders unbeliebte Objekte. Die Abneigung gegenüber hohen Gebäuden erreichte 1984 ihren Höhepunkt, als eine Initiative angenommen wurde, die den Bau von Hochhäusern in der Innenstadt komplett verbot.
Um die Jahrtausendwende wurden Hochhäuser dann wieder vermehrt geplant und gebaut. Die Volksinitiative «40 Meter sind genug» versuchte im Jahr 2009 den Bauboom zu stoppen, in dem die maximale Bauhöhe reduziert werden sollte. An der Urne wurde sie mit nur 27 Prozent Ja-Stimmen jedoch klar abgelehnt.