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Vertipper auf Twint kann für Empfänger mit Strafanzeige enden

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Bild: KEYSTONE/CHRISTIAN BEUTLER

Vertipper auf Twint kann für Empfänger mit Strafanzeige enden

Mehrmals pro Jahr landen geschuldete Geldbeträge auf dem Twint-Konto einer falschen Person, weil sich User beim Eingeben der Nummer vertippt haben. Der unverhoffte Geldbetrag ist aber kein Grund, sich ins Fäustchen zu lachen.
27.01.2024, 08:1127.01.2024, 08:11
Bettina Zanni / ch media
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Ohne Bargeld, aber mit Smartphone lassen sich die Schulden für die Drinks nach einer netten Runde an der Bar schnell zurückzahlen. Twint ist aus dem Schweizer Alltag mittlerweile nicht mehr wegzudenken. Doch so unkompliziert die App funktioniert, so schnell kann ein Vertipper passieren – und der geschuldete Betrag landet beim falschen User.

Diese Gefahr lauert vor allem dann, wenn User die Nummer einer spontanen oder flüchtigen Bekanntschaft nicht auf dem Handy gespeichert haben: Anstatt auf den gespeicherten Kontakt klicken zu können, müssen sie die Mobiltelefonnummer extra eintippen, um den vorgeschossenen Betrag zurückzahlen zu können.

Informieren über Irrtum

Ist ein Geldbetrag bei einem fremden Empfänger gelandet, können User die Funktion «Geld anfordern» nutzen. Twint empfiehlt, die Empfängerin zudem in einem kurzen SMS über den Irrtum zu informieren.

2022 registrierte Twint insgesamt 123 Millionen Transaktionen für die Funktionen Senden und Empfangen unter Privatpersonen. «Davon machte die Funktion ‹Geld anfordern› rund 7 Prozent aus», sagt Twint-Mediensprecherin Demet Biçer zu ZüriToday. Bei den Rückforderungen wegen Vertippern handelt es sich laut Biçer im Verhältnis zur Anzahl Transaktionen pro Tag um «isolierte Einzelfälle».

«Fälle im zweistelligen Bereich»

Konkreter äussert sich die Migros Bank. «Die Anzahl solcher Fälle seit Einführung von Migros Bank Twint im Mai 2021 liegt im zweistelligen Bereich», sagt Mediensprecherin Sibylle Salzmann. Pro Monat verzeichneten sie einen bis zwei solcher Fälle.

Twint-User, die sich ins Fäustchen lachen und die Geldrückforderung ignorieren, bleiben nicht verschont. Personen seien nicht berechtigt, fälschlich erhaltene Beträge zu behalten und seien aufgefordert, der Rückerstattung zuzustimmen, sag Demet Biçer. «Wer das nicht tut, muss mit einer Anzeige rechnen.»

Meldet sich der Empfänger nicht, kann sich der Kunde an die Herausgeberbank seiner Twint-App wenden. Darauf stellt Twint den Kontakt zwischen der Bank des Senders und des Empfängers her. Demet Biçer: «Die Identität des Empfängers kennt aufgrund des Datenschutzes und des Bankgeheimnisses lediglich die Empfängerbank. Sie versucht, den Empfänger zu kontaktieren.»

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