Wirtschaft
Brasilien

Weil sie unzufrieden mit der Weltbank sind: Die fünf grössten Schwellenländer gründen eigene Entwicklungsbank

Die Staatschefs der Brics-Länder zeigen Einigkeit. Russlands Präsident Wladimir Putin, indischer Premierminister Narendra Modi, Brasiliens Präsidentin Dilma Rousseff, Chinas Präsident Xi Jinping und S ...
Die Staatschefs der Brics-Länder zeigen Einigkeit. Russlands Präsident Wladimir Putin, indischer Premierminister Narendra Modi, Brasiliens Präsidentin Dilma Rousseff, Chinas Präsident Xi Jinping und Südafrikas Präsident Jacob Zuma.
Bild: EPA/RIA NOVOSTI POOL
Zoff im IWF

Weil sie unzufrieden mit der Weltbank sind: Die fünf grössten Schwellenländer gründen eigene Entwicklungsbank

Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika haben eine eigene Entwicklungsbank gegründet. Entsprechende Verträge unterzeichneten im brasilianischen Fortaleza die Finanzminister und Chefs der jeweiligen Entwicklungsbanken.
15.07.2014, 21:3516.07.2014, 10:05
Mehr «Wirtschaft»

Jeder der fünf sogenannten Brics-Staaten stellt demnach zunächst zehn Milliarden US-Dollar zur Verfügung stellt. Das Startkapital soll später auf 100 Milliarden Dollar anwachsen. Finanzieren wollen die Brics-Staaten über die Bank vor allem Infrastrukturprojekte.

Die Finanzinstitution, mit der abseits von der Weltbank und Internationalem Währungsfonds eigene Mechanismen geschaffen werden sollen, wird ihren Sitz in Shanghai haben, wie die Staatengruppe am Dienstag bei ihrem Gipfeltreffen im brasilianischen Fortaleza mitteilte. Über den Sitz war zuvor noch gestritten worden.

Die Präsidentschaft der neuen Institution übernimmt zunächst Indien, wie Brasiliens Präsidentin Dilma Rousseff mitteilte. Die Gruppe der bedeutendsten Schwellenländer einigte sich beim Gipfeltreffen ausserdem auf die Einrichtung eines Währungsfonds für Krisenzeiten im Umfang von hundert Milliarden Dollar.

Ehrgeiziger Plan

Hintergrund für die Entwicklungsbank und den Währungsfond ist die Unzufriedenheit der Schwellenländer über ihre Position bei der Weltbank und dem Internationalem Währungsfonds (IWF). Die Brics-Länder fühlen sich in diesen Institutionen zu wenig repräsentiert.

Im IWF soll den Schwellenländern zwar über eine Neuverteilung der Stimmrechte mehr Einfluss gegeben werden, allerdings kommt diese Reform nur schleppend voran.

Das Projekt einer gemeinsamen Entwicklungsbank wird von den Brics-Staaten bereits seit zwei Jahren betrieben. Das Institut soll perspektivisch auch für andere Länder offen sein, wobei die fünf Gründerländer aber die Mehrheit behalten wollen. (sda/reu/afp)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
0 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Swiss Steel kann Werke in Frankreich nicht wie vorgesehen verkaufen

Der trudelnde Stahlhersteller Swiss Steel muss einen weiteren Tiefschlag hinnehmen. Der im Dezember angekündigte Plan zum Verkauf mehrerer Stahlwerke in Frankreich, der Geld in die leere Kasse hätte spülen sollen, ist vorerst geplatzt.

Zur Story