Blitze haben am Sonntagabend in St.Gallen Schäden von mehreren hunderttausend Franken verursacht. In der Gemeinde Waldkirch SG geriet eine Scheune in Vollbrand, in Niederutzwil SG liess ein Blitzeinschlag den Dachstock eines Einfamilienhauses in Flammen aufgehen.
Die Feuerwehr Uzwil konnte den Brand im Dach unter Kontrolle bringen. Der Sachschaden beträgt rund 100‘000 Franken, wie die Kantonspolizei St.Gallen in der Nacht auf Montag mitteilte. Verletzt wurde niemand.
Beim Scheunenbrand im Weiler Sonnenhügel SG dagegen mussten zwei Personen mit Verdacht auf Rauchgasvergiftung zur Kontrolle ins Spital gebracht werden. Auch hier hatte ein Blitz das Gebäude innert Kürze in Brand gesetzt. Dem Besitzer gelang es mit Helfern, die Tiere aus dem Stall ins Freie zu bringen. Die zwei beteiligten und später hospitalisierten Personen konnten das Spital am Abend wieder verlassen.
Die Feuerwehr des Sicherheitsverbundes Gossau löschte den Brand und verhinderte ein Übergreifen der Flammen auf die nebenstehenden Gebäude. Der Sachschaden an Scheune und Mobiliar beträgt mehrere hunderttausend Franken.
Ein Blitzeinschlag im Pilatusgebiet hat zu einer Überspannung geführt. Die Luftseilbahn von der Fräkmüntegg auf den Pilatus-Gipfel wurde gestoppt. Eine abwärts fahrende Gondel mit 40 Passagieren konnte erst nach einer Stunde eingezogen werden.
Ursache des Ausfalls am Sonntagnachmittag war ein Gewitter im Raum Stans-Hergiswil um 14 Uhr gewesen. Ein Blitz schlug im Pilatusgebiet ein und führte zu einer Überspannung, wie Pilatus-Bahnen-Direktor Godi Koch gegenüber Radio SRF erklärte. Dies führte zu einem Defekt an einem Teil der Steuerung der Luftseilbahn «Dragon Ride» von der Fräkmüntegg auf den Pilatus-Gipfel.
Der Blitz habe nicht in die Gondel, ins Seil oder in ein Betriebsgebäude eingeschlagen. Eine abwärts fahrende Gondel stoppte rund 200 Meter unterhalb der Bergstation. Die 40 Passagiere mussten rund eine Stunde ausharren, bis die Gondel wieder eingezogen werden konnte. Sie wurden anschliessend mit der Zahnradbahn nach Alpnachstad OW transportiert.
Über Nacht wird der Defekt behoben. Laut Godi Koch werde der Betrieb am Montag wieder normal aufgenommen. Es ist der erste Zwischenfall bei der neuen Luftseilbahn, die im April ihren Betrieb aufgenommen hat.
Mehrere Erdrutsche haben am Sonntagabend zudem die Zufahrtsstrasse ins Weisstannental verschüttet. Die Strasse sei an verschiedenen Orten nicht passierbar, teilte die Kantonspolizei St.Gallen mit. Bisher gebe es keine Angaben über Verletzte, sagte Aurelio Zaccari, Leiter der kantonalen Notrufzentrale, auf Anfrage.
Ein Bauernhof sei teilweise überschwemmt worden, die Bewohner seien aber unverletzt geblieben. Sie wurden mit einem Helikopter der Rega ausgeflogen.
Die Feuerwehr Pizol und die Regionale Zivilschutzorganisation Pizol seien noch bis Mitternacht mit Räumungsarbeiten beschäftigt, hiess es in der Mitteilung der Polizei vom Sonntagabend. Die Strasse bleibe bis am frühen Montagmorgen gesperrt.
Im Weisstannental hatte es am Sonntagabend stark geregnet. Erst im Juni 2014 war die Strasse ins Weisstannental ebenfalls an verschiedenen Stelle verschüttet worden. (sda)