International
EU

Ungarn verzichtet auf Transitzonen für Flüchtlinge

Ungarn verzichtet nun doch darauf, Flüchtlinge im Niemandsland einzusperren

10.09.2015, 22:0111.09.2015, 05:58
Flüchtlinge durchbrechen die Sperranlage an der serbisch-ungarischen Grenze bei Roszke.
Flüchtlinge durchbrechen die Sperranlage an der serbisch-ungarischen Grenze bei Roszke.
Bild: EPA/MTI

Nach Kritik der Vereinten Nationen richtet Ungarn nun doch keine sogenannten Transitzonen für Flüchtlinge ein, um sie vom eigenen Land fernzuhalten. Dies habe «die Vernunft angeordnet», sagte Regierungssprecher Janos Lazar am Donnerstag vor Journalisten, ohne weitere Erläuterungen zu geben.

Die Einrichtung der Zonen im Niemandsland zwischen Ungarn und Serbien gehörte zu mehreren Massnahmen, die das Parlament als Reaktion auf die Flüchtlingskrise beschlossen hatte.

In den Zonen sollten alle Flüchtlinge bis zur Entscheidung über ihre Asylanträge ausharren. Bei einer Ablehnung sollten sie sofort zurückgeschickt werden, ohne auf ungarisches Territorium gelassen zu werden.

Regierungssprecher Lazar sagte nun, die Flüchtlinge könnten ihre Anträge auf Asyl an mehreren Bearbeitungsstellen bei Erstaufnahmezentren im Land stellen.

Das UNO-Hochkommissariat für Flüchtlinge UNHCR hatte den Plan zu den sogenannten Transitzonen am Dienstag scharf kritisiert. Es verwies insbesondere auf den begrenzten Platz zwischen den Grenzen, während täglich tausende Menschen nach Ungarn gelangen wollen. Überdies stellte sich die Frage, welche Behörden im Niemandsland rechtliche Befugnisse haben sollten. (trs/sda/afp)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
Du hast uns was zu sagen?
Hast du einen relevanten Input oder hast du einen Fehler entdeckt? Du kannst uns dein Anliegen gerne via Formular übermitteln.
0 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Louvre-Raub: Ermittlungsverfahren gegen weitere Verdächtige
Nach dem Einbruch in den Pariser Louvre hat die Justiz Ermittlungsverfahren gegen zwei weitere Verdächtige im Alter von 37 und 38 Jahren eingeleitet. Dem Mann werfen die Ermittler bandenmässigen Diebstahl vor, der Frau Beihilfe dazu. Die beiden Festgenommenen bestritten im Verhör jegliche Beteiligung an dem Kunstraub, wie die Pariser Staatsanwaltschaft mitteilte. Sie kamen in Gewahrsam beziehungsweise Untersuchungshaft. Drei weitere am Mittwoch festgenommene Menschen kamen auf freien Fuss.
Zur Story