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Es kann nur einen Nachfolger geben – 7 Argumente, wieso Arno Del Curto die Nati übernehmen muss

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Silber-Held Simpson geht

Es kann nur einen Nachfolger geben – 7 Argumente, wieso Arno Del Curto die Nati übernehmen muss

Sean Simpson verlässt nach der Enttäuschung in Sotschi die Schweizer Nationalmannschaft. Gibt es einen Trainer, der die WM-Silbermedaille im letzten Jahr noch toppen kann? Ja, den gibt es. Der Verband muss nur nach Davos schauen.
03.03.2014, 10:2423.06.2014, 15:51
Ralf Meile
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Der Zeitpunkt ist perfekt

Ralph Ott und Thierry Paterlini tragen den Meistertrainer nach dem ersten Titel 2002 auf Schultern.
Ralph Ott und Thierry Paterlini tragen den Meistertrainer nach dem ersten Titel 2002 auf Schultern.Bild: Keystone

Arno Del Curto steht in seiner 18. Saison als Trainer des HC Davos. Im Bündnerland hat er alles erreicht, ist fünf Mal Meister und drei Mal Vizemeister geworden. Die Gebrüder Von Arx sind 36 und 37 Jahre alt, Schlüsselspieler Guggisberg verlässt den HCD nach über einem Jahrzehnt. 

Zwar reizt ADC die Herausforderung, nach der ganz grossen Mannschaft ein neues Meisterteam aufzubauen – aber vielleicht reizt ihn die beste Nati aller Zeiten noch mehr. Auch der Fünfer und das Weggli sind aus der Sicht des Trainers möglich. 2009 sagte er, er sei für die Nati bereit – im Nebenamt.

Er ist der beste Motivator, den man sich vorstellen kann

Del Curto lebt seine Gefühle offen aus. Ist er nicht einverstanden mit der Entscheidung, «sagt» er dies dem Schiedsrichter. Gefällt ihm die Leistung seiner Mannschaft nicht, nimmt Del Curto ein Timeout – sei es in Minute 58 oder zwei – und staucht seine Mannschaft so richtig zusammen. Äusserlich. 

Was für das ungeschulte Auge aussieht, als würde die Comicfigur Taz seine Beherrschung verlieren, wirkt bei den Spielern Wunder. Kein anderes Team scheint nach einem Timeout so verwandelt zu sein wie der HC Davos. Was genau Del Curto den Spielern einredet, bleibt sein Geheimnis. Doch wer weiss, vielleicht hätte die Schweiz nach einem Arno-Timeout die entscheidende Olympia-Partie gegen Lettland noch wenden können.

Er kann es mit den Stars

Gemeinsamer Jubel nach dem Titel 2005: Arno Del Curto und «Big Joe» Thornton.
Gemeinsamer Jubel nach dem Titel 2005: Arno Del Curto und «Big Joe» Thornton.Bild: Photopress

Die beste Schweizer Nati aller Zeiten ist gespickt mit NHL-Spielern. All die HCD-Stars der letzten Jahre pfiffen sowieso nach Del Curtos Pfeife, genauso wie beim NHL-Lockout die Superstars Joe Thornton und Rick Nash.

Als «charismatisch, fordernd, immer unter Strom stehend», bezeichnet Thornton den Meistertrainer. Unter ADC reiften Jonas Hiller und Reto Berra zu Weltklassetorhütern, die den Sprung in die NHL schafften.

Er erkennt Talente und setzt bedingungslos auf sie

2013 war Nino Niederreiter ein Schlüsselspieler auf dem Weg zur Schweizer WM-Silbermedaille. Vier Jahre zuvor spielte er als erst 16-Jähriger schon in den NLA-Playoffs.
2013 war Nino Niederreiter ein Schlüsselspieler auf dem Weg zur Schweizer WM-Silbermedaille. Vier Jahre zuvor spielte er als erst 16-Jähriger schon in den NLA-Playoffs.Bild: Keystone

Beim HC Davos gehört es unter Arno Del Curto zur Clubpolitik, auf den eigenen Nachwuchs zu setzen. Jahr für Jahr setzt der allmächtige Trainer auf junge Talente, wie beispielsweise einst auf den heutigen NHL-Spieler Nino Niederreiter, den er schon als 16-Jährigen im Playoff einsetzte.

Er ist ein perfekter Botschafter im Ausland

Arno Del Curto lebt Eishockey und spricht Eishockey, manchmal sogar mit einem englischen Akzent. Seine Begeisterungsfähigkeit ist legendär. Er schafft es sogar, einem kanadischen Experten ein anerkennendes Nicken abzuringen, als er das Spengler-Cup-Duell zwischen dem HC Davos und dem Team Canada als Derby vergleicht «wie in Italien Milan-Inter». Als ob der gute Mann schon jemals von einem Mailänder Derby gehört hat.

Video: Youtube/Mike Matthews

Er bringt seinen Spielern Anstand bei

Arno Del Curto ist nicht nur ein genialer Hockeytrainer, auch auf menschlicher Basis weiss der Bündner zu überzeugen. Mit Del Curto an der Seite wüsste die Nati, wie sie sich benehmen soll. Keine Strafen wegen Reklamierens oder Schiedsrichterbeleidigungen mehr – denn der Davos-Trainer weiss: «Don't say fuck you to the referee, das gibt zwei Minuten.»

Der Unterhaltungsfaktor steigt ins Unermessliche

Wenn Sie die Argumente noch nicht überzeugt haben: Nicht nur das Fachliche spricht für den 57-Jährigen. Der Engadiner ist mit seinem Wesen auch ein Entertainer erster Güte.

«Das war eine oberbeschissene Saison.» (0:29) Video: Youtube/Lars Nay
Danke an Radio Grischa für dieses Interview.   Video: Youtube/radiogrischa
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