Schweiz
Gesellschaft & Politik

JSVP umzäunt Wahlplakate mit Stacheldraht

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Zerstörte JSVP-Plakate in Luzern
Ausgerissenes Plakat der Jungen SVP Schweiz: Darauf zu sehen ist das Konterfei des wegen übler Nachrede verurteilten Anian Liebrand. Er hatte im Internet Fotos von politischen Gegnern veröffentlicht.
quelle: jsvp luzern / jsvp luzern
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Zerstörerisches Wahlkampf-Fieber: Junge SVP Luzern schützt ihre Plakate jetzt mit Stacheldraht

Die Junge SVP Luzern hat nichts zu lachen: Ihre Wahlkampfplakate überleben kaum einen Tag, ohne dass sie geknickt, zerrissen, versprayt oder ausgeschnitten werden. Jetzt werden sie mit Stacheldraht umzäunt.
06.10.2015, 09:5407.10.2015, 11:27
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Die Junge SVP Luzern sieht rot: Gestern Abend haben die Wahlkampfhelfer der rechten Jungpartei begonnen, ihre Wahlkampfplakate in Wolhusen mit Stacheldraht zu umzäunen. «Eine unschöne Massnahme», sagt JSVP-Wahlkampfleiter Christian Huber gegenüber watson, «aber es ist das Einzige, was wir tun können.» Da eine Strafanzeige kaum Aussicht auf Erfolg habe und unnötige Bürokratie bedeuten würde, habe man sich dafür entschieden. 

Bereits in über 20 Fällen wurden in den Gemeinden Wolhusen, Ebikon, Horw, Gunzwil, Adligenswil und Emmen die Plakate der Jungpartei entweder heruntergerissen, zerschnitten, versprayt oder komplett entfernt – teilweise zum wiederholten Mal. «Die JSVP verurteilt die jeweiligen Straftaten», schreibt die Partei in einem Communiqué an die Medien.

JSVP Luzern und ihre Reizfigur Anian Liebrand

Warum gerade die JSVP Luzern derart ins Kreuzfeuer gerät, ist ungewiss. Klar ist, dass die junge Rechtsaussenpartei einige Reizfiguren in ihren Reihen hat – allen voran der Luzerner Anian Liebrand, der Präsident der Jungen SVP Schweiz. 

Im März diesen Jahres verurteilte ihn das Bezirksgericht Willisau wegen übler Nachrede. Liebrand hatte Fotos von politischen Gegnern im Internet veröffentlicht unter dem Titel «Wer kennt diese Chaoten?». Hintergrund war eine Demonstration gegen Sexualkundeunterricht im Kindergarten, an der auch die JSVP beteiligt war. Einige Leute protestierten gegen diese Demo. 

Liebrand liebäugelt mit Verschwörungstheorien und macht mit kuriosen Aktionen, wie die Versteigerung eines Sargs als Symbol für den «Tod der Meinungsfreiheit» auf sich aufmerksam. (rar)

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45 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Oberon
06.10.2015 11:51registriert Januar 2014
Die effektivste Waffe gegen die SVP Wähler ist Aufklärung und Bildung. ;)
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Lowend
06.10.2015 10:41registriert Februar 2014
Der verlogene Wahlkampfspruch der Ultranationalisten "Frei bleiben" muss mit Stacheldraht geschützt werden? Wenn dass keine Ironie ist! Einfach herrlich!
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JonathanFrakes
06.10.2015 11:03registriert März 2015
Ich finde jedes Wahlplakat sollte abgerissen werden! Von jeder Partei! Wieso muss ich überall diese Visagen sehen? Wer anhand eines Gesichts und eines Slogans eine Person wählt, dem sollte das Wahlrecht entzogen werden! Freue mich über jedes zerstörte Wahlplakat!
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