Der neue US-Aussenminister Rex Tillerson hat Russland am G20-Aussenministertreffen in Bonn aufgefordert, das Minsker Abkommen zur Beilegung des Ukraine-Konfliktes zu respektieren. Die USA erwarteten von Russland, dass es sich für eine Entspannung der Lage einsetze.
Das sagte Tillerson am Donnerstag nach seinem ersten Treffen mit dem russischen Aussenminister Sergej Lawrow in Bonn. Der neue US-Präsident Donald Trump hatte eine Annäherung an Moskau signalisiert, was Fragen zur Haltung der USA im Ukraine-Konflikt aufgeworfen hatte.
Die Beziehungen zwischen den USA und Russland waren in den vergangenen Jahren unter anderem wegen des Ukraine-Konflikts angespannt gewesen. Trump hatte sich im Wahlkampf für ein besseres Verhältnis der beiden Länder ausgesprochen.
Zuletzt hatte er allerdings auch von der Notwendigkeit einer Rückgabe der von Russland annektierten Halbinsel Krim an die Ukraine gesprochen, was aus Moskau umgehend zurückgewiesen wurde.
Tillerson sagte bei dem G20-Aussenministertreffen in Bonn weiter, die USA würden eine Zusammenarbeit mit Russland auf den praktischen Feldern erwägen, «von denen das amerikanische Volk profitiert». Dies habe er bereits bei der Senatsanhörung zu seiner Bestätigung im Amt erklärt.
Die Teilnahme an dem G20-Treffen ist die erste Auslandsreise Tillersons als Minister. Ebenso wie andere Konferenzteilnehmer nutzt auch er die Konferenz in Bonn für eine Reihe bilateraler Begegnungen am Rande, darunter auch mit dem britischen Aussenminister Boris Johnson. Zudem nahmen Johnson und Tillerson gemeinsam mit Ressortchefs arabischer Staaten an informellen Beratungen über den Jemen-Konflikt teil. (sda/afp)