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23 Teams hoffen darauf, an der EM 2016 nicht in der Gruppe E zu sein

Ob Mathelehrer Ottmar Hitzfeld seinen Nachfolger Vladimir Petkovic schon aufgeklärt hat?
Ob Mathelehrer Ottmar Hitzfeld seinen Nachfolger Vladimir Petkovic schon aufgeklärt hat?
Bild: Lionel Cironneau/AP/KEYSTONE

Klarer Nachteil: Die Schweiz muss darauf hoffen, nicht in die EM-Gruppe E gelost zu werden

Wenn am Samstag die sechs Gruppen für die EM 2016 ausgelost werden, dann spielt es eine Rolle, in welcher man landet. Die UEFA bevorzugt Gastgeber Frankreich und benachteiligt die Teams der Gruppe E.
11.12.2015, 11:2511.12.2015, 14:10
Ralf Meile
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Wenn am Samstag um 18 Uhr im Palais des Congrès de Paris die Auslosung der EM-Endrunde 2016 beginnt, dann hoffen 23 Nationen, nicht in die Gruppe E zu kommen. Nur Frankreich ist bereits als Kopf der Gruppe A gesetzt. Ein klarer Vorteil, wie der schwedische Fussballfan Sebastian Wolsing herausgefunden hat.

Denn die Chancen, im Turnier weit zu kommen, sind nicht in allen sechs Gruppen gleich gross. Aufgrund des Reglements werden die vier Teams in der Gruppe E benachteiligt.

Der Grund dafür liegt in der Tatsache, dass von 24 Teams 16 in die K.o.-Phase vorstossen. Nebst den sechs Gruppenersten und den sechs Zweiten kommen auch die vier besten Dritten weiter. Im 58 Seiten starken Regulatorium für die EM 2016 listet die UEFA unter Punkt 17.03 auf, wie die Paarungen der Achtelfinals bestimmt werden.

Die möglichen Achtelfinals (1A = Sieger Gruppe A, 2B = Zweiter Gruppe B, etc.).
Die möglichen Achtelfinals (1A = Sieger Gruppe A, 2B = Zweiter Gruppe B, etc.).

Wolsing stellt nach Ansicht dieser möglichen Paarungen fest:

  1. Die Sieger der Gruppen A, B, C und D treffen auf einen Gruppendritten, während die Sieger der Gruppen E und F auf einen Gruppenzweiten treffen.
  2. Die Zweiten der Gruppen A, B, C und F treffen auf einen anderen Gruppenzweiten, während die Zweiten der Gruppen D und E auf einen Gruppensieger treffen.

Sowohl der Sieger wie auch der Zweite der Gruppe E haben in jedem Fall einen Nachteil gegenüber Siegern und Zweiten anderer Gruppen.

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Der Analytiker hat auch angeschaut, wie hart der Weg in den Final für die Teams jeder Gruppe ist. In seiner Übersicht gilt: Je tiefer der Wert, umso härter sind die Gegner:

Auch hier zeigt sich: Man will nicht in der Gruppe E sein.
Auch hier zeigt sich: Man will nicht in der Gruppe E sein.

Um seine Theorie wissenschaftlich zu stützen, liess Wolsing die EM insgesamt 100'000 Mal simulieren. Das Ergebnis der Simulation bestätigte seine Annahme: Von der Gruppe E aus ist es deutlich schwieriger, in den Viertelfinal zu kommen:

Bild

Auch die Gruppen D und F sind gegenüber den Gruppen A, B und C benachteiligt. Doch die Teams dieser Gruppen sind immer noch besser dran als diejenigen der Gruppe E.

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Schon vor der Auslosung und ohne die Besetzung der Gruppen zu kennen, kommt Wolsing zum Schluss, dass es zu 28 Prozent weniger wahrscheinlich ist, dass ein Team der Gruppe E Europameister wird, als eines der Gruppe A. Dieser Wert kann nicht als statistischer Ausreisser angesehen werden. Und trotzdem dürfte dieser Fakt bei allen Trainern und Spielern, die in die Gruppe E gelost werden, bloss achselzuckend zur Kenntnis genommen und mit dem Satz quittiert werden: «Wer Europameister werden will, muss sowieso jeden Gegner schlagen.»

Die 24 Teilnehmer der EM 2016

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Die 24 Teilnehmer der EM 2016
Schweden.
quelle: getty images europe / alex livesey
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15 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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NWO Schwanzus Longus
11.12.2015 12:27registriert November 2015
Ich hoffe wir werden in der Gruppenphase nicht auf Albanien treffen, weil dann wieder diskutiert wird warum jemand nicht Jubelt oder wieso G.Xhaka ein Selfie macht wie er weint weil Albanien sich Qualifiziert hat für die EM. Sprich es wird dann wieder Diskutiert wie die Albaner allgemein zur Schweiz stehen.
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Coliander
11.12.2015 11:29registriert Oktober 2014
Ich finde den Modus fragwürdig.
Es sollte für jedes Team aus jeder Gruppe gleich schwer sein.
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Anded
11.12.2015 12:19registriert Oktober 2014
Gegeben: 24 Teams davon 16 Teams ins Achtelfinale, Gruppen müssen gerade Anzahl Teams haben (damit am Gruppenspieltag alle Teams zum Einsatz kommen). Gesucht: Fairer Modus. Resultat: 4 Gruppen à 6 teams. Ergibt sensationelle 60 Gruppenspiele (5 pro Team, moar $£€ für UEFA!). Gruppenphase mit 3 Spielen pro Tag (=1 Gruppe) dauert 2.5 Wochen. Pause zwischen Spielen für Teams ist 3 Tage. Ja, mir sind 4er-Gruppen auch sympathischer, aber das macht nun mal nur bei 16 oder 32 Teams Sinn (wenn man 8 oder 16 Teams in KO-Phase will).
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