Bei einem Anschlag vor einer Impfstation in Quetta im Südwesten Pakistans sind am Mittwochmorgen mindestens 15 Menschen getötet worden. Quetta ist die Hauptstadt der Provinz Balochistan, in der neben radikalen Islamisten auch mehrere Separatistengruppen aktiv sind.
Unter den Toten seien zwölf Polizisten sowie ein Mitarbeiter des Innenministeriums, sagte ein Polizeivertreter der Nachrichtenagentur AFP. Die beiden anderen Opfer seien Zivilisten. Auch seien mindestens zehn Menschen verletzt worden, darunter neun Polizisten. Die Polizisten hatten sich vor dem Zentrum versammelt, um Mitarbeiter einer Impfkampagne gegen Kinderlähmung zu begleiten.
Die Tat sei offensichtlich von einem Selbstmordattentäter ausgeführt worden, sagte der Innenminister der Provinz Balochistan, Mir Sarfaraz Bugti, in Fernsehinterviews.
In Pakistan gibt es immer wieder Angriffe auf Mitarbeiter von Impfkampagnen. Besonders radikale Islamisten behaupten, die Kampagnen seien ein Versuch zur Sterilisierung von Muslimen. Auch werden die Mitarbeiter verdächtigt, Spione der Regierung zu sein.
Hintergrund dieser Vorwürfe ist, dass ein Agent, der sich als Mitarbeiter einer Impfkampagne ausgegeben hatte, das Versteck des gesuchten al-Kaida-Führers Osama bin Laden in der nordpakistanischen Garnisonsstadt Abbottabad ausgekundschaftet hatte, bevor dieser dort im Mai 2011 von US-Soldaten getötet wurde. (sda/afp/dpa)