Sport
Fussball-Nati

Trotz zwei Traumkisten bleibt nach dem 3:0-Sieg der Nati ein Wermutstropfen: «Wir haben die schwierigen statt die einfachen Tore gemacht»

Testländerspiel in Thun
Schweiz – Liechtenstein 3:0 (1:0)
Torschütze Dzemaili umarmt Passgeber Shaqiri.
Torschütze Dzemaili umarmt Passgeber Shaqiri.Bild: Urs Lindt/freshfocus

Trotz zwei Traumkisten bleibt nach dem 3:0-Sieg der Nati ein Wermutstropfen: «Wir haben die schwierigen statt die einfachen Tore gemacht»

Das Schweizer Nationalteam hat den Test auf Kunstrasen gegen Liechtenstein erfolgreich hinter sich gebracht. Die Equipe von Vladimir Petkovic gewinnt in Thun dank Traumtoren von Xherdan Shaqiri und Blerim Dzemaili mit 3:0. 
10.06.2015, 22:3811.06.2015, 08:38
Mehr «Sport»

>>> Hier gibt's den Liveticker der Partie zum Nachlesen

3:0 gegen Liechtenstein: Der Kunstrasen-Test im Hinblick auf das EM-Quali-Spiel gegen Litauen vom Sonntag ist der Schweiz zwar geglückt, allerdings mit einem kleinen Wermutstropfen: Die Schweizer hätten gegen den Fussballzwerg aus dem Ländle deutlich höher gewinnen müssen. 

Das hat auch Nationaltrainer Vladimir Petkovic gesehen: «Ich glaube, es war eine gute Leistung meiner Mannschaft», lobte der 51-Jährige nach der Partie zunächst, stellt aber auch fest: «Wir haben ein paar Chancen zu viel ausgelassen. Daran müssen wir noch arbeiten, zielstrebiger werden. Heute haben wir die schwierigen Tore gemacht und die einfachen nicht. Manchmal hat auch etwas das Glück gefehlt.»

Applaus, Applaus von Vladimir Petkovic.
Applaus, Applaus von Vladimir Petkovic.Bild: EPA/KEYSTONE

Tatsächlich: In der ersten Halbzeit klingelt es trotz mehr als einem Dutzend Grosschancen nur einmal im Tor von Liechtenstein-Goalie Peter Jehle. Xherdan Shaqiri trickst in der 30. Minute einen Gegner nach dem anderen aus und bereitet dann mit einem exzellenten Steilzuspiel für Blerim Dzemaili den Weg zu dessen viertem Treffer im 41. Länderspiel.

30. Minute: Endlich drin

Animiertes GIFGIF abspielen
Shaqiri schickt Dzemaili in die Tiefe, der trocken verwandelt.gif: srf

Shaqiri, der beste Mann auf dem Feld, erhöht in der zweiten Halbzeit seinerseits mit einem wunderbaren Hocheckschuss auf 2:0, wenig später wird der «Kraftwürfel» dann ausgewechselt. Wenig später verwöhnt Dzemaili die 8100 Zuschauer in der Thuner Stockhorn Arena mit einem sehenswerten Freistoss. 

60. Minute: Boom Shakalaka I

Animiertes GIFGIF abspielen
Shaqiri zieht ab und trifft genau ins Lattenkreuz.gif: Srf

69. Minute: Boom Shakalaka II

Animiertes GIFGIF abspielen
Auch nicht von schlechten Eltern: Dzemailis Freistoss zum 3:0.gif: srf

Liechtenstein hat nur eine einzige Torchance: Kurz nach der Pause kommt David Hasler wie aus dem Nichts beinahe zum Ausgleich, doch Marwin Hitz macht die Grosschance des Gastes mit einer herrlichen Parade zunichte. Der Schweizer Debütant lenkt den Ball dank einem Riesenreflex über die Latte. Ansonsten ist er mehrheitlich arbeitslos.

48. Minute: Der Debütant greift ein

Animiertes GIFGIF abspielen
Torhüter Hitz verhindert mit einer Riesenparade den Ausgleich.gif: srf
Das Telegramm:
Schweiz – Liechtenstein 3:0 (1:0)
Stockhorn-Arena, Thun.
- 8100 Zuschauer.
- SR Trutz (Slk).
Tore: 29. Dzemaili (Shaqiri) 1:0. 60. Shaqiri 2:0. 68. Dzemaili (Freistoss) 3:0.
Schweiz: Hitz; Lichtsteiner (46. Widmer), Klose, Von Bergen (46. Djourou), Moubandje; Kasami, Behrami (46. Fernandes), Dzemaili (74. Lang); Drmic (46. Stocker), Shaqiri (63. Embolo), Mehmedi.
Bemerkungen: 1. (0:51) Lattenschuss von Kasami. 21. Flanke von Lichtsteiner gegen die Latte. 85. Bicer lenkt Schuss von Kasami gegen den Pfosten.

Alles in allem ist der eher dritt- als zweitklassige Herausforderer um den bald 41-jährigen Captain Mario Frick von der ersten bis zur letzten Sekunde chancenlos.

Xherdan Shaqiri ist deshalb nach der Partie durchs Band zufrieden: «Es war wichtig, dass wir heute ein gutes Spiel gemacht haben», so der Inter-Legionär. «Gegen kleine Mannschaften hatten wir zuletzt oft Probleme. Man darf dieses Spiel, aber auch nicht überbewerten. Es war ein guter Test für uns, um Selbstvertrauen zu tanken. Ich bin zuversichtlich, dass wir am Sonntag bereit sind.»

Mit dem 3:0-Sieg ist das Schweizer Nationalteam in der Tat bestens gerüstet für das EM-Qualifikationsspiel auf Kunstrasen, das am Sonntag gegen Litauen in Vilnius stattfindet. Litauen liegt in der Qualifikationsgruppe E mit drei Punkten Rückstand unmittelbar hinter der Schweiz auf Platz 4.

Dzemaili der grosse Gewinner

Als eigentlicher Gewinner eines Abends ohne tiefgründige neue Erkenntnisse darf sich vor allem  Dzemaili fühlen. Innerhalb von 68 Minuten trifft er in Thun doppelt so oft wie zuvor während der gesamten Süperlig-Saison.

Kein Wunder zieht er ein positives Fazit. «Für mich war nach dieser schwierigen Saison wichtig, dass ich mich zeigen konnte. Ich war vor dem Spiel sehr geladen und ich bin froh, dass ich den Match so über die Bühne bringen konnte. Wir hätten viel mehr Tore schiessen müssen. Wir haben viele Chancen, aber machen die Tore nicht.»

Dzemaili freut sich über seinen Doppelpack und über Vaterfreuden.
Dzemaili freut sich über seinen Doppelpack und über Vaterfreuden.Bild: EPA/KEYSTONE

Dzemaili hat Petkovic signalisiert, in Form zu sein. Andere wie beispielsweise der Freiburger Bundesliga-Absteiger Admir Mehmedi hingegen fanden auch gegen unterklassige Gegenspieler keine Lösung. Viele hingegen waren kaum richtig zu beurteilen. Rückkehrer Timm Klose wurde in der Innenverteidigung nicht vor ein einziges Problem gestellt. (pre/si)

Die 20 besten Nati-Spieler aller Zeiten

No Components found for watson.appWerbebox.
DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
0 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Selbst FCB-Stürmerstar Hitzfeld ist gegen den Cup-Schreck FCZ machtlos
23. April 1973: Zum dritten Mal innerhalb von vier Jahren heisst der Cupfinal FCZ gegen FCB. Jedes Mal sind die Basler Favorit, aber jedes Mal gewinnen die Zürcher. Auch an diesem Ostermontag.

Der FC Sion ist die Schweizer Cupmannschaft schlechthin. Man darf aber auch den FC Zürich als solche bezeichnen, besonders mit Blick auf die frühen Siebzigerjahre, als der FCZ den FCB in den Finals verzweifeln lässt.

Zur Story