Madonna hat es mal wieder getan. Sie ist ja auch nicht jungfräulich. Schon 2010 hat die Sängerin ein längeres Gespräch mit dem US-Magazin «Interview» geführt und ein Fotoshooting abgehalten. Damals provozierte die Amerikanerin mit einem lasziven Kruzifix-Cover.
Vier Jahre später das Déjà-vu: Interview hat das «Pop-Phänomen» erneut vor das Mikrofon und die Linse geholt – und die 56-Jährige bespielt die Medien-Klaviatur erneut virtuos: Für die Linse wartet Madonna mit ein bisschen Sex auf, ins Mikrofon flötet sie ein paar mystisch angehauchte Weisheiten über Drogen. Das ist mal Rock'n'Roll!
Mit Blick auf den Song «Devil Prays» von ihrem kommenden Album verriet die Sängerin, das Lied handle davon, «wie Menschen Drogen nehmen, um sich mit Gott oder einer höheren Art von Bewusstsein zu verbinden. Ich sage immer ‹das Einstöpseln in die Matrix›. Wenn du high wirst, kannst su sowas machen. Viele Leute nehmen LSD oder [andere] Drogen, weil sie Gott näher sein wollen.»
Doch natürlich predigt die Queen of Pop keinen Konsum: Solche Substanzen würden einem sowas nur vorgaukeln. «Aber am Ende stirbst du. Sie zerstören dich. Ich habe alles einmal ausprobiert, aber sobald ich high wurde, habe ich Tonnen von Wasser getrunken, um sie aus meinem Körper zu kriegen.» Ihre Reaktion auf diese Erfahrungen: «Okay, damit bin ich durch.»
Und was erzählt Madonna sonst? Sie macht wieder Yoga, wozu sie dennoch zu selten kommt. Sie mag die Arbeit der US-Künstler Keith Haring und Jean-Michel Basquiat sowie von Banksy. Oder Filme wie «In the Mood for Love» von Wong Kar-Wai und «L'année dernière à Marienbad» («Letztes Jahr in Marienbad») von Alain Resnais. Und Chopin. Und Bob Marley.
Wenn ihr etwas schwerfalle, sei das Müssiggang, Schlaf fehle ihr und sie glaube, dass es Engel gibt. Sie sei «sehr besessen vom Tod», was sie gleichzeitig aber motiviere, das meiste aus dem Leben herauszuholen. Madonna interessiert sich für Raumfahrt und umgibt sich gern mit intelligenten Leuten. Klug ist auch, was sie sagt.
Der Dreiklang aus Sex, Drugs und Boheme funktioniert. Die Bilder und Madonnas kleines Drogen-Geständnis sind bereits überall im Internet zu finden. Wer sich für die Madonna Louise Ciccone dahinter interessiert, wird auch den ganzen «Interview»-Artikel lesen. Madonna, der alte Fuchs, wird mit all dem gerechnet haben: Ihr 13. Studioalbum ist gewiss bald fertig.