Raimondo Ponte, wie er leibt und lebt. Mit der typischen, heiseren Stimme und in einem bunt karierten Pullover spricht der Fussballtrainer heute erstmals über seinen neuen Job. Er schwelgt in Erinnerungen an seine Zeit als Spieler des FC Aarau, als eine Wand mit den Sponsorenlogos des Klubs hinter ihm umkippt:
Ponte nimmt den kleinen Zwischenfall mit Humor. «Schon gefährlich von hinten!», sagt er mit einem Lachen.
Seine Aufgabe wird indes alles andere als lustig. Der FC Aarau ist das Schlusslicht der Super League und hat seit 14 Spielen nicht mehr gewonnen. Der Abstieg droht, Ponte soll ihn verhindern. «Ich hoffe, wir schaffen es», sagt Ponte, «sonst wäre ich nicht da.» Was soll er auch anderes sagen.
Letzte Saison löschte der Feuerwehrmann erfolgreich einen Brand, als er den FC Sion vor dem Abstieg rettete. Trotzdem musste er im Wallis gehen. Ponte hofft, dass das Präsidium beim FC Aarau geduldiger ist, «denn ich sehe mich nicht als Feuerwehrmann.» Er könne sich auch eine längerfristige Zusammenarbeit vorstellen. Zunächst gilt sein Kontrakt bis Ende Saison.
Die Ausgangslage beurteilt Ponte keinesfalls als «Mission Impossible». Schliesslich beträgt der Rückstand auf den Vorletzten FC Luzern bloss drei Punkte. «Ich weiss, was auf mich zukommt. Es ist keine einfache Aufgabe, aber sie ist lösbar.»
Die auf dem Papier schwierigste Hürde wartet gleich im ersten Spiel unter Pontes Leitung: Nach der Nati-Pause müssen die Aarauer zum Leader FC Basel. «Einen schöneren Anfang gibt es ja gar nicht», sagt Ponte schelmisch. Schon sein erstes Spiel als Sion-Trainer letztes Jahr war ein Gastspiel im St.Jakob-Park. Ponte verlor es zwar knapp, doch am Ende hielt er die Klasse. Ein gutes Omen?