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Hände weg von der neuen Outlook-App für iPhone und Android – warnt die ETH Zürich

Die Office-App ist seit kurzem kostenlos im App Store verfügbar.
Die Office-App ist seit kurzem kostenlos im App Store verfügbar.screenshot: watson
Wegen Sicherheitsbedenken

Hände weg von der neuen Outlook-App für iPhone und Android – warnt die ETH Zürich

Die neue Office-App für Smartphones und Tablets schleust E-Mails über fremde Server in den USA. Das hat die Informatik-Spezialisten der Hochschule zu einem dringlichen Aufruf veranlasst.
30.01.2015, 12:3903.02.2015, 20:12
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Die offizielle Warnung vor der neuen Outlook-App ging an alle Angehörigen der ETH Zürich. Im Schreiben der Informatikdienste der Eidgenössisch Technischen Hochschule heisst es: «Zum aktuellen Zeitpunkt möchten wir Ihnen dringend davon abraten, diese Applikation zu verwenden! Auf dem zentralen Mailserver der Informatikdienste haben wir die Verwendung der Applikation bereits blockiert.»

Im Visier ist die neue Office-App, die Microsoft diese Woche für das Apple-System iOS und das Google-System Android veröffentlicht hat. Im App Store von Apple heisst das Gratis-Programm Outlook for iOS, im Google Play Store ist es unter der Bezeichnung Microsoft Outlook Vorschau zu finden.

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Die ETH-Informatikspezialisten fassen ihre Sicherheitsbedenken wie folgt zusammen: «Die Software verbindet sich nicht direkt mit dem Mailserver an der ETH, sondern leitet den gesamten Verkehr über eine Reihe von Proxy-Servern in den USA.» Dies bedeute, dass die Anmeldeinformationen (Username und Passwort) sowie die Mailadressen auf fremden Servern gespeichert würden.

Zwar werde das temporäre Speichern von Nutzerdaten auf fremden Servern in den Datenschutzrichtlinien der App beschrieben. Es werde aber versäumt, beim Einrichten des Mailaccounts «explizit darauf hinzuweisen».

App löschen und Passwort ändern

Als Konsequenz fordern die ETH-Informatiker: «Sollten Sie die ‹App› bereits installiert und Ihre Mailbox konfiguriert haben, löschen Sie bitte die Software und ändern Sie Ihr Mailpasswort.»

Für weitere Informationen wird auf einen ausführlichen Bericht des deutschen Techportals heise.de verwiesen. Microsofts neue Outlook-App für iPhone, iPad und Android-Geräte frage die E-Mail-Konten des Nutzers nicht direkt ab, sondern leite eingehende wie versendete Mails über einen eigenen Server weiter. Dies gehe aus den Datenschutzbedingungen für Acompli hervor, wie die App vor der Übernahme durch Microsoft hiess.

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Sensible Nutzerdaten angeblich auch nach dem Löschen der App vorhanden

Kritisch geäussert hat sich auch der Sicherheitsexperte Rene Winkelmeyer. In einem Blog-Beitrag warnt er, dass «Outlook for iOS» die Sicherheit von Unternehmen beeinträchtigen könne. Die sensiblen Nutzerdaten würden in der Microsoft-Cloud gespeichert und seien auch nach dem Löschen der App anscheinend noch vorhanden.

Bei der neuen Outlook-App handelt es sich nicht um eine Neuentwicklung, sondern in erster Linie um eine Umbenennung der im Dezember 2014 gekauften Mail-Software Acompli. Microsoft hat angekündigt, regelmässig neue Funktionen nachzureichen.

Englisches Promo-Video zu «Outlook for iOS»

YouTube-Film zu den neuen Funktionen der Outlook-App.video: youtube
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Tesla plant Massenentlassung – angeblich trifft es jeden 10. Angestellten
Tesla hat laut Medienberichten vor, im grossen Stil Stellen zu streichen. Weltweit soll die Belegschaft radikal reduziert werden.

Der E-Autohersteller Tesla plant offenbar, weltweit mehr als 10 Prozent aller Stellen zu streichen. Das berichtet das «Handelsblatt» unter Berufung auf ein internes Schreiben des Autobauers. Von dem Abbau sollen insgesamt 14'000 Mitarbeiter betroffen sein. «Das wird uns schlank, innovativ und hungrig für die nächste Wachstumsphase machen», schrieb Tesla-Chef Elon Musk demnach an die Belegschaft.

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