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Nach Aufhebung des Euro-Mindestkurses: Schweizerische Nationalbank mit Quartalsverlust von 30 Milliarden Franken

Macht vor allem auf den Fremdwährungspositionen viel Verlust: Die Schweizerische Nationalbank. 
Macht vor allem auf den Fremdwährungspositionen viel Verlust: Die Schweizerische Nationalbank. Bild: KEYSTONE

Nach Aufhebung des Euro-Mindestkurses: Schweizerische Nationalbank mit Quartalsverlust von 30 Milliarden Franken

Nachdem die Schweizer Nationalbank vergangenes Jahr einen Rekordgewinn von 38 Milliarden Franken verbuchen konnte, folgt im ersten Quartal von 2015 ein Minus von 30 Milliarden Franken. 
30.04.2015, 07:3030.04.2015, 08:16
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Die Schweizerische Nationalbank (SNB) weist für das erste Quartal 2015 einen Verlust von 30 Milliarden Franken aus. Nach Aufhebung des Euro-Mindestkurses betrug allein der Verlust auf den Fremdwährungspositionen 29.3 Milliarden Franken.

Auf dem Goldbestand resultierte ein Bewertungsverlust von einer Milliarde Franken, wie die SNB am Donnerstag mitteilte. Der Quartalsverlust folgt auf den Rekordgewinn von 38 Milliarden Franken im vergangenen Jahr. 

Ein markantes Minus der SNB war erwartet worden, nachdem die Nationalbank am 15. Januar den Mindestkurs von 1.20 Franken pro Euro aufgehoben hatte. Dies führte zu einer Aufwertung des Frankens und entsprechend zu wechselkursbedingten Verlusten auf sämtlichen Anlagewährungen, wie die Nationalbank im Communiqué schreibt.

Nach der Aufhebung des Euro-Mindestkurses konnte ein markantes Minus der SNB erwartet werden. 
Nach der Aufhebung des Euro-Mindestkurses konnte ein markantes Minus der SNB erwartet werden. Bild: KEYSTONE

Für das erste Quartal 2015 betrugen die wechselkursbedingten Verluste insgesamt 41.1 Milliarden Franken. Zugleich verbuchte die SNB aus den Fremdwährungsanlagen Zinserträge von 1.6 Milliarden Franken und Dividenden von 0.3 Milliarden Franken.

Das allgemein tiefere Zinsniveau führte zudem zu Kursgewinnen von 3.7 Milliarden Franken auf den Zinspapieren. Die Beteiligungspapiere profitierten vom günstigen Börsenumfeld und trugen mit 6.2 Milliarden Franken zum Erfolg bei.

Gestützt auf den Rekordgewinn von 2014 hat die SNB zusätzlich zur ordentlichen Ausschüttung von einer Milliarde Franken für das vergangene Jahr eine weitere Ausschüttung in derselben Höhe an Bund und Kantone entrichtet. Was für 2015 zu erwarten ist, lässt sich nur bedingt abschätzen, da das Ergebnis der SNB überwiegend von der Entwicklung der Gold-, Devisen- und Kapitalmärkte abhängig ist. (sda/cma)

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