Die Zweitwohnungsinitiative soll weniger streng umgesetzt werden als vom Bundesrat vorgesehen. Dies fordern die Walliser Gemeinden und die Wirtschaft. Vor allem die Sanierung und der Ausbau von bestehenden Wohnungen soll möglich bleiben.
Der Bundesrat war mit seiner Botschaft zum Gesetzesentwurf den Berggebieten und der Tourismusbranche stark entgegengekommen.
Trotz vieler Ausnahmen und Lockerungen befanden die Bergkantone die Botschaft aber nach wie vor als zu streng, namentlich wegen des Ausbauverbots für bewilligte oder bestehende Zweitwohnungen.
In die gleiche Kerbe hieben am Dienstag die Walliser Verbände. «Der Gesetzesentwurf benötigt einige Verbesserungen und Lockerungen, damit er konkret angewandt werden kann», sagte der Präsident des Verbandes Walliser Gemeinden (VWG), Stéphane Pont, in Sitten.
Die Auswirkungen der Zweitwohnungsinitiative seien im Wallis bereits spürbar, sagte Bernard Bruttin, Präsident der Industrie- und Handelskammer. Gemäss einer Studie der Grossbank Crédit Suisse wurden 3900 Baubewilligungen aufgrund von Rekursen von Franz Webers Umweltorganisation Helvetia Nostra für nichtig erklärt.