Syrische Bodentruppen haben mit Unterstützung der russischen Luftwaffe weitere Rebellenstellungen im Westen Syriens unter Beschuss genommen. Die schweren Angriffe am Donnerstag hätten Aufständischen im strategisch wichtigen Ghab-Ebene gegolten.
Dies teilte die der Opposition nahestehende Syrische Beobachterstelle für Menschenrechte (SOHR) mit. Unklar war zunächst, ob es sich bei den Angegriffenen um Extremisten des Islamischen Staats (IS) oder um andere Gruppen handelte.
Das Verteidigungsministerium in Moskau teilte mit, russische Kriegsschiffe hätten am Mittwochabend vom Kaspischen Meer aus Ausbildungs- und Munitionslager sowie Kommando-Zentren des IS in Syrien angegriffen. An diesem Tag hatte Syrien erstmals gemeinsam mit Russland eine grosse Offensive gegen Aufständische eingeleitet. Bei den Angriffen in der Provinz Hama seien keine strategischen Erfolge erzielt worden, gab die SOHR bekannt.
In den Gefechten seien mindestens 13 syrische Soldaten und sieben Rebellen getötet worden. Seit Beginn seiner Angriffe vor einer Woche wird Russland vorgeworfen, gegen alle Gegner von Präsident Baschar al-Assad im Bürgerkrieg vorzugehen, darunter auch gemässigte Rebellen. Das russische Vorgehen sorgte auch für Spannungen mit Syriens nördlichem Nachbar, dem NATO-Land Türkei. Die NATO erwägt angesichts des Konflikts eine Aufrüstung im Süden.
«Unsere militärischen Befehlshaber haben bestätigt, dass wir bereits jetzt die nötigen Fähigkeiten und die Infrastruktur haben, um die schnelle Eingreiftruppe (NRF) in den Süden zu schicken», sagte Generalsekretär Jens Stoltenberg zum Auftakt eines Treffens mit den Verteidigungsministern der Bündnisstaaten in Brüssel. Denkbar sei zum Beispiel eine Stationierung von Truppen auf türkischem Territorium.
(sda/reu/dpa)